Dreamtide - Dream And Deliver




Stil (Spielzeit): Melodic Hard Rock (70:00)

Label/Vertrieb (VÖ): AOR Heaven / Soulfood Music (29.08.08)

Bewertung: 8,5/10

Link: http://www.dreamtide.de

Wenn man sich das Line Up der Hanoveraner Band DREAMTIDE ansieht, geht das eigentlich jedem Fan des melodischen Hard Rock runter wie Öl. Neben den drei FAIR WARNING Musikern Helge Engelke (guitar), CC Behrens (drums) und Keyboarder Torsten Lüderwaldt gehören noch Sänger Olaf Senkbeil (Ex- ULI JON ROTH) und seit 2007 auch Ex- SCORPIONS Basser Francis Buchholz zur Band, der den THUNDERHEAD Tieftöner Ole Hempelmann ersetzte. 
Für „Dream And Deliver“, welches nach „Here Comes The Flood“ (2001) und „Dreams For The Daring“ (2003) bereits das dritte Album der Formation darstellt, haben DREAMTIDE ganze 14 Tracks eingespielt. Und wenn man sich dann auch den Backkatalog der einzelnen Musiker mit ihren ehemaligen Bands zu Gemüte führt, muss man die Erwartungshaltung schon recht hoch ansetzen, denn hier sind alles andere als Newbies am Werke. 

Vom Songwriting, über die musikalische Umsetzung bis zum Sound passt hier alles optimal zusammen, und es entsteht niemals der Eindruck, dass hier gestanden Musiker mit einem weiteren Neben-Projekt noch etwas Kohle abgreifen wollen. DREAMTIDE präsentieren sich auf „Dream And Deliver“ als kompakte Band, die mit einem hohen Maß an Frische und Dynamik zu gefallen weiß. Dass sich nebenbei die Melodien der einzelnen Songs förmlich ins Ohr fressen, ist einen Tatsache, die sozusagen als Sahnehäubchen noch dazu kommt. 
Egal ob es sich dabei um Rocknummern der härteren Gangart wie „A Fools Crusade“, „I Don’t Want To Wait“, oder dem treibenden „King Of Scum“ handelt, oder um etwas gemäßigtere Klänge wie bei der Ballade „Your Beat“, „Tell Me How It Feels“ oder der Power Ballade „Download A Dream“, oder auch dem funkig angehauchten „Same Star“, DREAMTIDE stellen immer die Melodie in den Mittelpunkt der Songs. 
Das bezieht sich auf die kraftvollen Vocals von Olaf Senkbeil gleichermaßen wie auf die zum Teil wirklich genial ausgefallenen Gitarren Soli von Helge Engelke. Wer sich davon überzeugen möchte, hört sich am besten „Downlaod A Dream“ an, denn dieses zweigeteilte Solo ist wirklich der Hammer. Dieser Song ist noch in einer zweiten, schnelleren Version als „Download A Dream Reprise“ vertreten ist, was man dann tatsächlich auch eher als Bonus und nicht als Lückenfüller ansehen sollte. 

Das auf dem Album vier Balladen vertreten sind, würde ich normalerweise anprangern, wenn nur zehn Tracks auf der Scheibe wären. Aber bei insgesamt 14 Nummern hat mich das jetzt weniger gestört, vor allem weil sie a) alle eine enorm hohe Qualität erreichen und b) genügend härtere Nummern aufgenommen wurden, wodurch eine gelungene Mischung bei „Dream Or Deliver“ zum kompletten durchhören des Albums einlädt. 
Ich zumindest habe nicht einen Song gefunden, den ich weiterskippen würde. Mit „To Everybody“ ist aber auch ein Song dabei, bei dem ich die Repeat-Taste auch gerne mal gedrückt lasse. 

Fazit: „Dream Or Deliver“ ist eine Album geworden, bei dem man zu jeder Sekunde die Professionalität, aber auch die Liebe zur Musik der einzelnen Protagonisten heraus hören kann. Sehr zeitgemäß, sehr melodischer, sehr rockig, sehr zu empfehlen.
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

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