Pure Inc. - Parasites And Worms

Stil (Spielzeit): Hard (Alternative) Rock (49:15)

Label/Vertrieb (VÖ): Dockyard1 / SPV (29.08.08)

Bewertung: 8/10

Link: http://www.pureinc.net 
http://www.myspace.com/pureinc

Mit “Parasites And Worms” haben die Schweizer Hard Rocker PURE INC. nun bereits ihr drittes Album eingespielt, nachdem sie mit dem 2004er Debüt „Pure Inc.“ sowie dem 2006er Nachschlag „A New Day’s Dawn“ richtig gut punkten konnten, und sich durch ihre stetige Live-Präsenz u.a . auf Touren mit MOTÖRHEAD, GOTTHARD, MASTERPLAN, CIRCLE II CIRCLE, KROKUS und DORO eine ansehnliche Anhängerschaft erspielten. 
Und auch die elf Tracks der aktuellen Scheibe (die Limited Edition beinhaltet noch zwei weitere Tracks) zeigen die Mannen um Ausnahmesänger Gianni Pontillo in bestechender Form, auch wenn sie vorweg gesagt nicht mehr ganz so melodiös wie auf den ersten beiden Alben zur Sache gehen. 
Das haben sie aber auf der zweiten Veröffentlichung auch schon etwas herunter gefahren, womit man ihnen eigentlich nur bescheinigen kann, ihrer Linie treu zu bleiben. 

Dafür ist der Sound aber wieder einmal um einiges brachialer ausgefallen, und kommt in Songs wie „Evenmore“, „Serenade Of Aggression“ oder auch „Raise Hell“, dem mit Abstand schnellsten Track der Scheibe, in Sachen Aggressivität und Sound schon fast an Bands wie BLACK LABEL SOCIETY heran. 
Gianni Pontillo, dessen raue Stimme ja einen enormen Wiedererkennungswert aufweist, variiert wesentlich mehr als früher, und verbindet wütende und sanfte Töne, je nach Stimmung im jeweiligen Song, wobei ich auf „The Last Remainig Song“ fast schon das Gefühl hatte, als würde man zwei verschiedene Sänger hören. 
Mit „Carrie’s Alone“, „Darkened Glow“ und „Dead Calling“ zeigen die Eidgenossen aber auch, dass sie die sanfteren Klänge nicht verlernt haben, wobei ich eigentlich nur bei „Dead Alone“ von einer reinrassigen Ballade reden würde, die anderen beiden Songs bekommen, zumindest in den Refrains, mächtig Schub. 

Neben Giannis Stimme klingt der Gitarrensound von Sandro Pellegrini nicht weniger wütend, und er sorgt mit teilweise wirklich mächtigen Riffs für diesen brachialen, wuchtigen Grundsound, der sich durch das komplette Album zieht. 
Die Band selber beschreibt ihren Sound so: „Man nehme 10 Gramm LED ZEPPELIN, 20 Gramm ALICE IN CHAINS, 30 Gramm BLACK LABEL SOCIETY und 40 Gramm SOUNDGARDEN, und schon hat man den Sound von PURE INC.“ Ich würde sagen, wir lassen die Zutat LED ZEPPELIN weg, und packen die 10 Gramm noch bei BLACK LABEL SOCIETY drauf, und dann passt es schon besser. 

Anspieltipps sind das schleppende „Home“, und das bereits erwähnte „The Last Remaining Song“, bei dem sich Gianni stimmlich wirklich selber übertrifft. 

Fazit: PURE INC. gehen zielstrebig ihren Weg, und lassen es auch auf der dritten Veröffentlichung wieder ordentlich krachen, ohne sich einfach „nur“ zu wiederholen. Eingängige Melodie sind zwar wieder etwas mehr zurück gefahren worden, was aber der Aggressivität der Songs enorm zu Gute kommt. 
Trotz dieser Änderung erkennt man die Band aber bereits nach wenigen Sekunden wieder. Fans, die die ersten beiden  Alben mochten, werden „Parasites And Worms“ ebenso in ihr Herz schließen.