Stil (Spielzeit): Hard Rock/Slleaze Metal (54:34)
Label/Vertrieb (VÖ): Caroline Records/Virgin Music (07.12.2007)
Bewertung: 8/10
Link: http://www.sebastianbach.com
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In Deutschland dürfte SEBASTIAN BACH den älteren Fans hauptsächlich durch seine Rolle als Frontman der Sleaze-Metaller SKID ROW ein Begriff sein, die jüngeren kennen ihn vielleicht eher durch seine Nebenrolle in der TV-Serie „Gilmour Girls“. Nach dem eher unfreiwilligen Ausstieg bei SKID ROW tingelte BACH einige Jahre durch verschiedene Brodway Stücke (u.a. Jesus Christ Superstar und Rocky Horror Show) und taucht hier und da als Gastsänger auf oder steuert Songs für Tribute-Alben und Compilations bei. In Deutschland wird man eigentlich erst 2004 und 2005 auf ihn aufmerksam, als er beim Bang Your Head eine hauptsächlich aus Klassikern bestehende Shows zum Besten gibt.
Nach zwei kommerziell eher mäßig erfolgreichen Alben hat BACH bei „Angel Down“ alle Register gezogen. Roy Z, der unter anderem auch schon BRUCE DICKONSON, ROB HALFORD und JUDAS PRIEST zu einem zeitgemäßen Sound verhalf, produzierte das Album. Außerdem sicherte sich BACH niemand anderen als GUNS N'ROSES Chef Axl Rose als Unterstützung für einige Songs.
Und zumindest die Anstellung von Roy hat sich absolut gelohnt. Der Sound es Albums ist zeitgemäß, fett und agressiv, ohne sich an den Zeitgeist anzubiedern und zu modern zu wirken. Und auch Bach selbst zeigt im Opener und Titelstück gleich, daß er es noch kann. Die Schreie kommen noch genau so brachial, wie man es von ihm gewohnt ist.
Musikalisch fehlt allerdings ein bißchen die Eigenständigkeit vergangener Tage. Bach selbst hat zwar den größten Teil der Titel geschrieben, die Musik stammt aber überwiegend aus der Feder von Roy Z und dem aktuellen Gitarristen „Metal“ Mike Chlasciak (bisher vor allem als Gitarrist der HALFORD Band bekannt) und so klingen die Stücke auch über weiter Strecken sehr nach dem Material der ehemaligen Hauptarbeitgeber der Komponisten.
Die drei Songs, die in Kooperation mit Axl Rose aufgenommen wurden (u.a. der AEROSMITH Song „Back In The Saddle) fügen sich gut in das gesamte Album ein, eigentlich fällt die Teilnahme des GUNS N'ROSES Frontmanns, der ohnehin meistens nur die zweite Stimme singt, kaum auf. Ob sich Rose mittlerweile in besserer Form befindet, als noch vor einigen Jahren (wer zum Beispiel den VMA Auftritt 2003 gesehen hat, weiß was ich meine), und ob der Auftritt als ein Signal zu werten ist, daß „Chinese Democracy“ doch eines Tages das Licht der Welt erblicken könnte, vermag ich nicht zu sagen.
Schon eher aus der Reihe fält die Ballade „Falling Into You“, die Desmond Child beigesteuert hat, der schon so manches Hard Rock Album auf Mainstream getrimmt hat.
Unterm Strich bleibt, daß SEBASTIAN BACH ein wertiges Album herausgebracht, das auch wenn es vielleicht nicht ganz an seine Glanzzeiten heran kommt, seine alten Fans begeistern sollte. Fraglich ist, ob das in Europa und speziell in Deutschland noch all zu viele sind und ob es BACH gelingen wird, eine neues Publikum anzusprechen. Wer SKID ROW und Konsorten mochte, sollte hier auf jeden Fall zugreifen.