Stil (Spielzeit): Rock/Pop/Emo (45:49)
Label/Vertrieb (VÖ): Bodog / Edel (18.05.07)
Bewertung: 6 / 10
Link: http://www.bleedthedream.com/
http://www.myspace.com/bleedthedream
Auch wenn diesmal nicht nur Bandname und Albumtitel, sondern auch das Cover auf Brachialität hindeuten, ist „Killer Inside“ doch eine ganze Ecke poppiger ausgefallen, als was man von den Amis kennt.
Gut, die Akustik-EP ist da jetzt natürlich nicht mit eingerechnet, aber wenn man dieses Album mit dem letzten Silberling „Built By Blood“ vergleicht, wundert man sich schon ein wenig. BTD schreiben zwar nach wie vor recht ausladende Songs (außer dem Intro ist keiner unter drei Minuten), nur klingt das ganze heute wesentlich weniger nach Screamo, sondern eher nach Rock. Im Hintergrund glaube ich zwar einige Schreie entdecken zu können, aber das ist wirklich nur ganz dezent im Gesamtsound. Auch wenn der ein oder andere Brecher („Closer“) dabei ist und der Vierer aus LA auch mal richtig Gas geben kann, hört sich das Gesamtwerk doch wesentlich gezähmter an. Diesmal hatten sie wohl keine Berührungsängste mehr mit dem Pop.
Ab und zu ist das auch eine ziemlich gute Sache, wie bei „Vampires…“ der ungemein mainstreamradiotauglich ist, aber trotzdem einfach ein schöner Song ist. Und das Mark Holmes gute und ausschweifende Melodien schreiben kann, will ich auch gar nicht in Frage stellen, aber irgendwie fehlt mir auf der Gesamtlänge doch ein wenig der Biss. Sicher ist „Killer Inside“ sehr wuchtig und dick produziert und vielleicht wollten sich BTD auch einfach nicht mehr so im überlaufenem Screamo-Sammelbecken tummeln und haben noch schnell die Handbremse gezogen, aber irgendwie reißt es mich nicht so mit, wie ihre früheren Releases. Auf der anderen Seite ist es aber auch gut möglich, dass sie mit ihrem jetzigen Sound wesentlich mehr Leute ansprechen können. Denn die Songs sind ja nicht schlecht – nur eben einfacher zu konsumieren und besser für eine breite Masse ausgelegt. Das fällt zum Beispiel auch beim Song „Closer“ auf, der auch mit einem Video auf dem Album vertreten ist und an und für sich eine etwas härtere Gangart anschlägt, aber trotzdem die Zensur zu spüren bekommen hat. Zumindest wirkt es auf mich so, als wäre hier sehr bewusst das böse F-Word raus geschnitten worden.
Das Album ist nicht schlecht, denn Drive und Schmackes haben sie nach wie vor, nur Parken BLEED THE DREAM im Jahre 2007 doch wesentlich mehr im Pop/Rock (vielleicht sogar mit leichten Grungeeinflüssen) als im Hardcore oder Emo, auch wenn ein Song wie „It Takes A Fall“ schon ziemlich nach dem letzten Album von 30 SECONDS TO MARS klingt. Aber es wäre ja auch langweilig, wenn sich Bands nicht entwickeln würden.