Stil (Spielzeit): Rock'n'Roll
Label/Vertrieb (VÖ): ESP / DA Music
Bewertung: 5,5/10
Link: http://www.tumblindice.org/
Hätte ja alles seine Reize, wenn da nicht diese Frontröhre wäre. Denise Pfyls Versuch, frech, rotzig und dreckig zu klingen, wird zum ordentlichen Rohrkrepierer. Als hätte man einer 14-jährigen ein Mikrofon in die Hand gedrückt und gesagt: „So Kleine, jetzt tu mal so, als wärst du richtig böse!“ Schon beim Opener 'The Man' ist man genervt versucht einfach weiterzuskippen. Aber es geht gnadenlos weiter: Der Kindergarten-Refrain von 'Wanna Have Fun' hat längst nicht nur textlich starke Ähnlichkeiten mit 'Girls Just Wanna Have Fun' von Cyndi Lauper oder TWISTED SISTERs 'We're Not Gonna Take It'. Logisch, dass sowas nicht gerade für Aufheiterung sorgt.
So, bevor's weiter geht, ein paar kurze Worte zu den Instrumentalisten von TUMBLIN DICE: Die machen ihre Sache sehr zufriedenstellend. Auch wenn sich so ziemlich alle Songs irgendwo im Mid-Tempo Bereich aufhalten und das etwas Spannung zieht. Die Band scheint perfekt eingespielt, da sitzen alle wichtigen Akzente wie eine eins und auf unnötiges Geschnörkel wird verzichtet. So soll es sein im Rock 'n' Roll! Blöd nur, dass auch sauberes Riffgeschrabbel mit der Zeit seinen Reiz verliert. 'Masquerade' bietet mit den funkigen Gitarren zwar eine löbliche Ausnahme. Das Groß der restlichen Songs dümpelt aber relativ schwerfällig irgendwo zwischen AC/DC und den RAMONES, wobei man das ein oder andere Riff nur geringfügig verändert auch woanders zum Einsatz kommen lässt.
Ein paar schöne Soli gibt es noch (Gitarre mit Keyboard-Untermalung bei 'One Night Rock Fight' hat was), ach ja, und zwei sehr unnötige Coverversionen: 'Rose Garden' von Joe South und 'I Like Rock' von Paul Gilbert.
Fazit: ''Freeride'' einlegen und sich anderen Dingen zuwenden: Dann wippt der Fuß schon mit. Aber genauso gut könnte man einen Track der Schweizer im Repeat-Modus laufen lassen.