Link: http://www.myspace.com/gunsnroses
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Ich vermute mal, dass es kaum ein Album gibt, über welches im Voraus so viel berichtet wurde. Und deswegen fasse ich die Einleitung kurz und beschränke mich auf das:
Wenn dieser blöde Axl mich (als Teenager gefühlter größter GNR-fan) 15 Jahre auf eine neue Platte warten lassen kann, sollte ich das mit dem Review eigentlich genauso machen. OK, zugegeben, vermutlich interessiert ihn meine Meinung extrem wenig und wahrscheinlich würde mir auch BYE-Cheffe Chris auf´s Dach steigen, wenn ich einfach mal 15 Jahre verstreichen lasse. Aber dann mache ich das halt genau wie der werte Herr Rose und schreibe dieses Review auch nicht an einem Stück, sondern mache ein Patchwork-Ding daraus. Dann hat es nämlich mit der Chinesischen Demokratie durchaus etwas gemeinsam!
So, erste Mal durchgehört während einer verregneten Autobahnfahrt, bei der ich große Strecken im dämlichen Stau gestanden habe. Bin erstmal frustriert und enttäuscht. Darauf habe ich 1 ½ Jahrzehnte gewartet? Da ist ja nur Mist drauf. Bei jedem zweiten Song musste ich meine Finger von der Skip-Taste fernhalten. Dämliche Synthi-Beats, blöde Schwülst-Balladen. Wo sind die GNR-Songs, die ich so liebe? Erstmal wieder weg damit.
Zweite mal gehört – zumindest die erste Hälfte. Hab mir von BYE-Kollege Marco noch mal die Platte ans Herz legen lassen. Vielleicht braucht sie einfach etwas länger. OK, den Titeltrack mag ich schon mal – auch wenn ich zuerst von diesem AC/DC-Ripp-Off angepisst war (wow, mein Rechtschreibprogramm kennt AC/DC-Ripp-Off). Der geht mir sogar mittlerweile ziemlich gut rein. Und irgendwie tut es verdammt gut, Axl mal wieder auf seine unnachahmliche Art schreien zu hören. So ein wenig Gänsehaut kriege ich da doch. Und irgendwie ist diese Hälfte auch gar nicht so schlecht, wenn man mit weniger erwartungsvollen Ohren herangeht. Zwar finde ich die Beats bei einigen Stücken nach wie vor zum Kotzen – gut dass die meist nur bis zum Refrain genutzt werden. Und siehe da, es gibt doch ein paar GNR-Merkmale: die Sologitarren (von mindestens drei Gitarristen) spielen gerne mal das halbe Lied lang hinter den Vocals. Das mag ich doch.
Den Rest etwas später gehört. Alter, Axl hat echt eine riesige Bandbreite in seiner Stimme. Ab und zu übertreibt er es aber auch und geht viel zu hoch. Ob da wohl ProTools weitergeholfen hat? OK, die Strähne hält nicht unbegrenzt an, Songs wie „Madagascar“ kriege ich mir nicht schön gehört. Auf der anderen Seite gibt es in fast jedem Song sehr geile Momente. Leider aber auch oft nicht so gelungene Parts. Kein einfaches Album für eine einfache Meinung. Meine Güte ist das Teil dick produziert.
Mittlerweile öffnen sich bereits mehr Songs als ich erwartet hätte. Es gibt sogar tatsächlich einige Momente, in denen sie an GNR zur „USE Your Illusion“-Zeiten erinnern. „Street Of Dreams“ erinnert mich schon stark an die Blaue der Doppel-CD. Überhaupt mag ich die Momente, in den ein wenig in die erdige Ecke geschielt wird. Witzigerweise gefallen mir sogar Songs, die relativ schwach (und viel zu modern) anfangen, weil sie oft in der typischen GNR-Manier orgiastisch enden und ewig viele Soli und übereinander geschichtete Stimmen auffahren. Meine Güte, hat sich ja schon sehr in meinen Ohren gedreht.
So, jetzt ist klar, dass ich den Titeltrack richtig geil finde und überhaupt das erste Viertel des Album ziemlich stark ist. Die Songs sind sehr facettenreich, von Metalriffs zu purem Rock, Mega-Balladen zu kleinen Wagnissen. Nach wie vor finde ich die mehrfach eingesetzten Beats überflüssig und so ist „If The World“ eines der wenigen Songs, die ich immer noch fragwürdig finde. Das hätte vielleicht besser was für Lenny Kravitz sein sollen. „Madagascar“ geht auch mittlerweile, aber das abschließende „Prostitute“ hat dann doch eine etwas zu langweilige Strophe.
Ich bin jetzt zum Abschluss ziemlich überrascht, dass mir das Album doch so gut gefällt. Zwar kommt Axl mit seinen neuen Mitstreitern nicht an alte Glanztaten heran, aber meiner Meinung nach ist er ihnen mit einigen Songs um Längen näher gekommen, als seine ehemaligen Kollegen. Einige Songs haben sich sogar ziemlich stark in meine Gehörgänge gefräst und könnten eventuell sogar mal ähnliche Steher-Qualitäten bekommen, wie die alten Songs. Axl hat also doch nicht so falsch gelegen und Tradition mit neuen Ufern verbunden. Ab und zu verhungern ein paar Ansätze zwar, aber trotzdem sollte man „Chinese Democracy“ nicht unterschätzen. Denn mindestens seine Stimme und seine Art, sie zu Gehör zu bringen sind unnachahmlich. Und dass er sich keine zweitklassigen Musiker zusammengesucht hat, ist wohl selbstverständlich.
So Axl, aber jetzt vertrag dich wieder mit den anderen und legt noch mal richtig einen drauf und nach.
Wenn dieser blöde Axl mich (als Teenager gefühlter größter GNR-fan) 15 Jahre auf eine neue Platte warten lassen kann, sollte ich das mit dem Review eigentlich genauso machen. OK, zugegeben, vermutlich interessiert ihn meine Meinung extrem wenig und wahrscheinlich würde mir auch BYE-Cheffe Chris auf´s Dach steigen, wenn ich einfach mal 15 Jahre verstreichen lasse. Aber dann mache ich das halt genau wie der werte Herr Rose und schreibe dieses Review auch nicht an einem Stück, sondern mache ein Patchwork-Ding daraus. Dann hat es nämlich mit der Chinesischen Demokratie durchaus etwas gemeinsam!
So, erste Mal durchgehört während einer verregneten Autobahnfahrt, bei der ich große Strecken im dämlichen Stau gestanden habe. Bin erstmal frustriert und enttäuscht. Darauf habe ich 1 ½ Jahrzehnte gewartet? Da ist ja nur Mist drauf. Bei jedem zweiten Song musste ich meine Finger von der Skip-Taste fernhalten. Dämliche Synthi-Beats, blöde Schwülst-Balladen. Wo sind die GNR-Songs, die ich so liebe? Erstmal wieder weg damit.
Zweite mal gehört – zumindest die erste Hälfte. Hab mir von BYE-Kollege Marco noch mal die Platte ans Herz legen lassen. Vielleicht braucht sie einfach etwas länger. OK, den Titeltrack mag ich schon mal – auch wenn ich zuerst von diesem AC/DC-Ripp-Off angepisst war (wow, mein Rechtschreibprogramm kennt AC/DC-Ripp-Off). Der geht mir sogar mittlerweile ziemlich gut rein. Und irgendwie tut es verdammt gut, Axl mal wieder auf seine unnachahmliche Art schreien zu hören. So ein wenig Gänsehaut kriege ich da doch. Und irgendwie ist diese Hälfte auch gar nicht so schlecht, wenn man mit weniger erwartungsvollen Ohren herangeht. Zwar finde ich die Beats bei einigen Stücken nach wie vor zum Kotzen – gut dass die meist nur bis zum Refrain genutzt werden. Und siehe da, es gibt doch ein paar GNR-Merkmale: die Sologitarren (von mindestens drei Gitarristen) spielen gerne mal das halbe Lied lang hinter den Vocals. Das mag ich doch.
Den Rest etwas später gehört. Alter, Axl hat echt eine riesige Bandbreite in seiner Stimme. Ab und zu übertreibt er es aber auch und geht viel zu hoch. Ob da wohl ProTools weitergeholfen hat? OK, die Strähne hält nicht unbegrenzt an, Songs wie „Madagascar“ kriege ich mir nicht schön gehört. Auf der anderen Seite gibt es in fast jedem Song sehr geile Momente. Leider aber auch oft nicht so gelungene Parts. Kein einfaches Album für eine einfache Meinung. Meine Güte ist das Teil dick produziert.
Mittlerweile öffnen sich bereits mehr Songs als ich erwartet hätte. Es gibt sogar tatsächlich einige Momente, in denen sie an GNR zur „USE Your Illusion“-Zeiten erinnern. „Street Of Dreams“ erinnert mich schon stark an die Blaue der Doppel-CD. Überhaupt mag ich die Momente, in den ein wenig in die erdige Ecke geschielt wird. Witzigerweise gefallen mir sogar Songs, die relativ schwach (und viel zu modern) anfangen, weil sie oft in der typischen GNR-Manier orgiastisch enden und ewig viele Soli und übereinander geschichtete Stimmen auffahren. Meine Güte, hat sich ja schon sehr in meinen Ohren gedreht.
So, jetzt ist klar, dass ich den Titeltrack richtig geil finde und überhaupt das erste Viertel des Album ziemlich stark ist. Die Songs sind sehr facettenreich, von Metalriffs zu purem Rock, Mega-Balladen zu kleinen Wagnissen. Nach wie vor finde ich die mehrfach eingesetzten Beats überflüssig und so ist „If The World“ eines der wenigen Songs, die ich immer noch fragwürdig finde. Das hätte vielleicht besser was für Lenny Kravitz sein sollen. „Madagascar“ geht auch mittlerweile, aber das abschließende „Prostitute“ hat dann doch eine etwas zu langweilige Strophe.
Ich bin jetzt zum Abschluss ziemlich überrascht, dass mir das Album doch so gut gefällt. Zwar kommt Axl mit seinen neuen Mitstreitern nicht an alte Glanztaten heran, aber meiner Meinung nach ist er ihnen mit einigen Songs um Längen näher gekommen, als seine ehemaligen Kollegen. Einige Songs haben sich sogar ziemlich stark in meine Gehörgänge gefräst und könnten eventuell sogar mal ähnliche Steher-Qualitäten bekommen, wie die alten Songs. Axl hat also doch nicht so falsch gelegen und Tradition mit neuen Ufern verbunden. Ab und zu verhungern ein paar Ansätze zwar, aber trotzdem sollte man „Chinese Democracy“ nicht unterschätzen. Denn mindestens seine Stimme und seine Art, sie zu Gehör zu bringen sind unnachahmlich. Und dass er sich keine zweitklassigen Musiker zusammengesucht hat, ist wohl selbstverständlich.
So Axl, aber jetzt vertrag dich wieder mit den anderen und legt noch mal richtig einen drauf und nach.