Stil (Spielzeit): Jamrock/Experimental/Psychedelic (70 Min.)
Label/Vertrieb (VÖ): Sulatron Records (06.11.08)
Bewertung: 9/10
Link: www.oresundspacecollective.com
Mir liegt das vierte Album der experimentellen und meditativ improvisierenden Dänen und Schweden vor, die sich zum ÖRESUND SPACE COLLECTIVE zusammen geschlossen haben. Wer einmal die Gelegenheit hat, von Malmö nach Kopenhagen über die Öresundbron zu fahren (das ist die lange und natürlich leider kostenpflichtige Brücke, die dann in einen Tunnel übergeht, an dessen anderem Ende man in Dänemark auftauch), sollte das tun, seine Musik sorgfältig auswählen und die Fahrt genießen.
Wer Bands wie CAN und HAWKWIND hört, sollte diesem Album, das im Black Tornado Studio(Kopenhagen) von Hendrik Udd während der Enstehung des vorherigen Albums "The Black Tomato" parallel aufgenommen wurde, eine reelle Chance geben. Gemischt wurde das Klangkunstwerk dann in den Nacksving Studios in Göteborg und letztlich von Dave Schmidt in diesen 70 Minuten langen akustischen Rausch verwandelt. Dieses Album ist eine wirklich gelungene einzige Improvisation, die ineinander überfließende Spacegitarrenparts mit teils jazzigen Bassläufen kombiniert, einiges erinnert hier spontan an OZRIC TENTACLES. Gitarrensoli mit Wahwah leiten Rhythmen ein, zu denen dann die Drums einsetzen, sich ein weicher melodischer Basslauf dazu gesellt, es entstehen ständig neue Klanggebilde. Da es unglaublich schwierig ist, derartige lange Improvisationen in Worten zu beschreiben, seien an dieser Stelle die Musiker und ihre Instrumente erwähnt, denn diese Art von Musik lässt sich nur durch wirklich offenes und von Störfaktoren freies Hören erleben. Auffällig ist die technische Virtuosität der einzelnen Instrumente, es gibt immer wieder Passagen, in denen Drums oder auch Bassläufe kurzfristig das Leadinstrument sind.
ÖRESUND SPACE COLLECTIVE wurde von dem in Kopenhagen lebenden US-Bürger Scott Heller im Jahre 2004 gegründet, und auf diesem Album wirken folgende Musiker mit:
Magnus-Space Guitar and Synth
Tobias-Space Guitar and Synth
Sebastian-Space Guitar
Michael-Bass auf Track 4
Jocke-Bass
Sören-Drums und Percussion
Scott-Synths
Mogens-Synths
Ola-Synths und Fender Rhodes
Fazit: Wer sich für diese Art von Musik begeistern kann, oder wer zum Zwecke der Flucht aus unserem hektischen Alltag zum Relaxen gerne mal Psychedelic hört, wird seine echte Freude an diesem Album haben.