WISHBONE ASH zählen zu den Urvätern des progressiven Rock, haben aber weit darüber hinaus ihre Spuren hinterlassen. So gelten die doppelten Leadgitarren als einer der wichtigsten Einflüsse für Bands wie THIN LIZZY und nicht zuletzt IRON MAIDEN. Jetzt melden sich die vier Engländer mit einer Live-Aufnahme zurück, auf der sie unter anderem ihr erfolgreichstes Album „Argus“ komplett und am Stück spielen.
Das „Konzert“, wenn man es denn so nennen möchte, fand im Studio des washingtoner Radiosenders XM Satelite Radio auf Einladung von Moderator George Taylor Morris vor einem sehr kleinen Publikum statt.
Bevor WISHBONE ASH mit den „Argus“-Songs beginnen, wärmen sie das Publikum mit Klassikern wie „Real Guitars Have Wings“ von ihrem 1987er Re-Union Instrumentalalbum „Noueau Calls“, „Mountainside“ und „Growing Up“ vom aktuellen Studioalbum „Power Of Eternity“ auf.
Schließlich kommen die Briten dann aber zum eigentlichen Grund ihres Besuchs und mit „Time Was“ beginnt die Reise in das Album, das 1972 von vielen Kritikern als das Album des Jahres angesehen wurde, noch dazu ein Konzeptalbum, lange bevor Konzeptalben in Mode kamen.
Beeindruckend ist, wie WISHBONE ASH auch in einer Live-Situation ein so komplexes Material abrufen können. Nur minimalste Timingfehler verraten, dass es sich hier nicht um eine Studioaufnahme handelt. Dadurch allerdings und durch das außer in den Pausen nicht wahrnehmbare Publikum kommt auch zu keinem Zeitpunkt wirklich Live-Feeling auf.
Von diesem Manko abgesehen liefert das Quartett Folkrock der Extraklasse zelebriert ihren eigenen Klassiker um dann schließlich mit dem mehr als elfminütigen „Way Of The World“ zu schließen.
Wer sich bisher noch nicht mit WISHBONE ASH beschäftigt hat und angeprogten Folkrock mag oder sich vielleicht einfach nur mit den Wurzeln seiner Hard Rock- oder Heavy Metal-Helden befassen möchte, bekommt hier einen guten Überblick über die Sternstunde der Band und einen kleinen Ausblick auf andere Phasen. Wer „Argus“ im Original oder oder der remasterten Fassung bereits besitzt kann an dieser Aufnahme eigentlich vorbei gehen, denn das Gefühl ein Konzert mitzuerleben stellt sich nicht ein.