Stil (Spielzeit): Rock/Pop (44:54)
Label/Vertrieb (VÖ): Universal / Universal (30.01.09)
Bewertung: 4,5 / 10
Link: http://www.myspace.com/hedley
In ihrer Heimat Kanada scheinen HEDLEY bereits eine ziemlich große Nummer zu sein, die zwei Alben und diverse Nummer-1-Platzierungen verbuchen konnten. Mit „Never Too Late“ versuchen sie nun den Schritt über den großen Teich.
Ob das allerdings so einfach wird, weiß ich nicht – die Musik klingt doch extrem amerikanisch und zumindest ich kenne niemanden, der auf so was wirklich abfährt. Aber vermutlich schielt der Vierer auch nicht auf meine Zielgruppe, sondern auf die Verkaufscharts ab. So passt es auch, dass die Jungs aus Vancouver bereits eine Tour mit BON JOVI absolviert haben. Denn auch wenn sie jetzt keinen Hardrock in dem Sinne machen, gibt es hier schon einige Schmachtfetzen, die in den 90iger vermutlich ganz groß geworden wären.
Außerdem sind die Songs auch ähnlich dick produziert und klingen dadurch ohne Ende glatt gebügelt. Zwar hat Sänger Jacob eine Stimme, die auch zu einer poppigen Emoband passen würde, aber eigentlich geht es hier um reinrassigen Radiopop. Manchmal gibt es auch mal etwas rockigeres (der Albumopener erinnert zum Beispiel an Bands à la HOOBASTANK oder INGLOW), aber meist steht die leicht verdauliche und ausschweifende Melodie im Vordergrund. Im Fall des Titeltracks ist ihnen allerdings ein wirklicher Hit gelungen, dem selbst ich mich nicht entziehen kann. Mit seinem Reggae-Touch erinnert er mich an einen Charterfolg aus dem letzten Jahr, dessen Namen ich grade nicht parat habe. So eine Typ mit Akustikgitarre und Hut – aber egal.
Im Endeffekt bieten HEDLEY mit ihrem Deutschland-Debüt einige Rock/Pop-Hits, die auf dicke Hose produziert worden sind und somit eher auf Viva als zum Beispiel auf dem Burnyourears-Radio laufen würden. An ein paar Stellen zeigen sie sogar den Hang zum extremen Pop wie es JIMMY EAT WORLD in letzter Zeit gemacht haben, wirken damit aber ähnlich seicht. Nicht schlecht gemacht, aber so aufregend wie Brot zum Frühstück.