January Jaunt - Echoes & Stills


januaryjaunt_echoes

Stil (Spielzeit): Melancholic Rock (45:30)
Label/Vertrieb (VÖ): Strange Ears/Our Distribution (19.12.08)


Bewertung: 5,5 / 10 Punkten

Link: www.myspace.com/januaryjaunt



JANUARY JAUNT erleuchten mich mit dem beigepackten Promo-Zettel nur wenig. Einerseits wird hier von einer Band aus Skandinavien gesprochen, im nächsten Satz wird die Combo gleich als dänisch betitelt. Ich weiß nicht mehr so recht, was ich glauben soll und das prangere ich an. Allerdings handelt es sich JANUARY JAUNT's Myspace Seite nach zu urteilen nun doch um Dänen, welche gegen Ende letzten Jahres ihr Debut-Album "Echoes & Stills" auf den hiesigen Markt schmissen. Eine Single-Auskopplung gab es mit dem Song "Try" gar auch schon und das Video dazu schaffte is sogar schon in die Staaten, zu MTVu oder IMF zum Beispiel. Sieh mal einer an.

Die musikalische Mixtur auf "Echoes & Stills" lässt sich ganz knapp zwischen MUSE und LIS ER STILLE festmachen, schön epischer und melancholischer Rock wird hier geboten, nicht selten driften die Songs in maßlose Theatralik ab. Die Atmosphäre in allen zehn Songs lässt sich als düster und grau beschreiben, was auch in etwa der Lyrik-Fraktion auf "Echoes & Stills" entspricht. JANUARY JAUNT präsentieren sich nachdenklich, düster und leider etwas weinerlich. Die Vocals, welche sehr an die des MUSE-Frontmannes erinnern, treiben überwiegend ruhig dahin und ergänzen sich gut mit dem emotionalen Gesamtbild der Platte. An epischen Arrangements wird auf "Echoes & Stills" auch nicht gespart, oft sind die Songs mit hintergründigen Klavierläufen unterlegt, ab und an glaubt man gar Streicher zu vernehmen, welche beim genaueren Hinhören leider etwas digital klingen. Mit "Try", dem vierten Song der Platte, ist auch der poppige
Teil von JANUARY JAUNT vertreten, schön treibend im Mid-Tempo kommt der Song daher, unterlegt mit Klavier, schönen Hook-Lines, Post-Rock-Gitarren und extrem konventionellen Song-Strukturen. JANUARY JAUNT erinnern hier kurzzeitig an Bands wie DREDG, allerdings mit höherem Elektro-Anteil. Einzelne gute Songs kann man auf "Echoes & Stills" definitiv herauspicken, allerdings tendiert die Musik auf den zehn Stücken teilweise zum Dahinplätschern und wenn man nicht aufpasst, driftet man als Hörer ebenso ab. Es lebe der Unterschied, das gilt nur eben nicht für JANUARY JAUNT.
Die Songs klingen oft sehr gleich, die Vocals und Song-Strukturen wenig variiert und die düstere Atmosphäre kommt oftmals etwas zwanghaft daher.

Insgesamt ist "Echoes & Stills" von JANUARY JAUNT ein solides Album, leider aber auch nicht mehr. Lediglich zwei bis drei Songs gehen direkt ins Ohr ("Try", "Plateau", "A Memory"), der Rest plätschert leider oftmals vor sich hin. Zehn Songs auf einer dreiviertel Stunde Spielzeit, welche oftmals emotional wie HIM, andererseits wieder poppig wie DREDG, aber wiederum auch so progressiv wie MUSE und so retro wie SOFTCELL sind. Eine progressive Interpretation melancholischen Pop-Rocks könnte man JANUARY JAUNT auch nennen, allerdings sind die Goldstücke auf "Echoes & Stills" nur so selten vertreten, dass es noch nicht zu einer guten Bewertung reicht.

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