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Ich verkneife mir ausnahmsweise jegliches Geplänkel zu Michael Kiskes Ansichten und Schriften und konzentriere mich ausschließlich auf das neue Lebenszeichen des deutschen Ausnahmesängers. Nach der dritten AVANTASIA-Scheibe, REVOLUTION RENAISSANCE und dem Akustikalbum „Past In Different Ways" mit Neuinterpretationen einiger HELLOWEEN-Songs, gibt Kiske seine Stimme für die zweite CD des Projekts PLACE VENDOME her. Eins steht schon nach wenigen Durchläufen fest: „Streets Of Fire" ist ein zum größten Teil tolles Melodic Rock-/AOR-Album, mit dem Metalfans allerdings ihre Probleme haben werden.
Für das Songwriting waren mit Torsti Spoof (LEVERAGE), Ronny Milianowicz (auch als Songwriter für PRIMAL FEAR aktiv) und Robert Sall gleich drei außen stehende Komponisten zuständig. Das instrumentale Grundgerüst blieb unverändert und besteht nach wie vor zu einem Großteil aus PINK CREAM 69-Musikern. Die Songs der ersten beiden Komponisten ergänzen sich ziemlich gut. Während „Dancer", „Changes" und der tolle Titeltrack (allesamt von Spoof geschrieben) recht flott und verhältnismäßig (!) hart klingen, sind „Completely Breathless" und „Surrender Your Soul" schöne Balladen, die allerdings manchmal hart an der Kitschgrenze vorbei schrammen. „My Guardian Angel", zu dem auch ein Videoclip gedreht wurde, entpuppt sich als einer der Höhepunkte des Albums, während „Valerie" den Tiefpunkt darstellt und für mich einen Skipkandidaten darstellt.
Richtig schlecht ist allerdings auch dieser Song nicht, denn alleine der formidable Gesang von Michael Kiske sorgt immer wieder für Gänsehautfeeling. Unglaublich, wie genial dieser Mann auch zwanzig Jahre nach „Keeper I & II" noch singen kann!
Für Melodic Rock- und AOR-Freunde ist „Streets Of Fire" ein Leckerbissen. Mir persönlich sind die Songs stellenweise jedoch ein wenig zu seicht und kitschig, um mit mehr als 7,5 Punkten über die Ziellinie zu gelangen. Aber: „Streets Of Fire" ist trotz ein paar Schwächen ein richtig gutes und sehr melodisches Album geworden, das alleine durch Kiskes Gesang über den Großteil der musikalischen Konkurrenz erhaben ist.
Stil (Spielzeit): Melodic Rock/AOR (53:26)
Label/Vertrieb (VÖ): Frontiers Records (20.02.09)
Bewertung: 7,5/10
Chrischi
Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten
Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...