Link: http://www.endofyou.net
Es ist immer ein ganz schlechtes Zeichen, wenn man eine neue CD in den Schacht wirft – in diesem Fall „Mimesis“ von END OF YOU – und nach drei Sekunden denkt: „ Das kenn ich doch?“ Ein Blick auf die Vita verrät den Ursprung der Band und festigt den Eindruck, dass wir es mit einem weiteren Klon der finnischen Dark Rock-Industrie zu tun haben.
In Ermangelung einer charmanteren Umschreibung kann ich nur ehrlich feststellen: sollte hinter dem Projekt END OF YOU einfach nur ein Scherz von HIM stecken, die mal schauen wollen, was sie unter fremden Namen noch erreichen können, würde mich das auch nicht wundern. „Mimesis“ erweist sich in meinen Augen als schwache Kopie des Erstlings der Finnen um Ville Vallo „Greatest Love Songs 666“. Selbst die Betonungen und winzigen Kiekser in der Stimme von Jami Pietilä sind mir so vertraut wie meine eigene Nasenspitze, von Songaufbau, Atmosphäre und Einsatz von technischen Kinkerlitzchen ganz zu schweigen.
Ich kann nicht nachvollziehen, warum sich eine bestimmt nicht untalentierte Band so stark an einen bereits vorhandenen, sehr erfolgreichen Act anlehnt. Stilistisch füllen END OF YOU einfach nur genau die Leere zwischen zwei HIM-Veröffentlichungen und ich kann mir nicht vorstellen, dass das irgendjemandem Spaß macht außer vielleicht der Plattenfirma.
Bei aller Kritik muss natürlich auch erwähnt werden, dass sie mit diesem Konzept durchaus Erfolg haben könnten. Wer stark auf dieses Genre fixiert ist, freut sich vielleicht über die Veröffentlichung der vier Finnen und gerade auch stimmlich sehe ich durchaus Potential, das auszuschöpfen gilt. Man kann einfach nur hoffen, dass END OF YOU es schaffen, mit ihrem nächsten Release stärker in eine eigene Richtung zu marschieren und dadurch ,echter' zu werden. Abschließend sei noch erwähnt, dass sich auf der CD eine Coverversion von Tina Turners „Goldeneye“ befindet, der sich als stärkster Song der Scheibe erweist, was wohl für sich selbst spricht.
Fazit: Das war eher nichts. Man bekommt sicher keine Kopfschmerzen von „Mimesis“, aber der schale Beigeschmack von HIMs übermächtigem Schatten lässt sich auch über die gesamte Spielzeit nicht abstreifen. Da muss einfach mehr kommen, um sich im positiven Sinne ins Gedächtnis zu brennen.
Stil (Spielzeit): Dark Rock (40:05)
Label/Vertrieb (VÖ): Spinefarm/Soulfood(06.06.2008)
Bewertung: (3,5/10)