Live - Songs From Black Mountain


Review

Stil (Spielzeit): Rock (42:31)
Label/Vertrieb (VÖ): SonyBMG (07.04.06)
Bewertung: Cheesy (3/10)
Link: www.friendsoflive.com

Oh weh, oh weh. Kann jemand dieser Band mal sagen, dass sie aufhören soll, Musik zu machen? Waren Alben wie „Throwing Copper" oder „Secret Samadhi" Mitte der Neunziger so etwas wie eine gehaltvolle Offenbarung im Alternative Rock und stellten eine Klasse für sich da, so kann man die letzten Releases wohl getrost in die Tonne treten. Und „Songs From Black Mountain" vorneweg.

Optisch hat man sich an „Throwing Copper" orientiert, doch Ed Kowalczyk und seine Jungs sind weit davon entfernt, an den künstlerischen Anspruch des zweiten Albums der Bandgeschichte anzuknüpfen. Diese Aneinaderreihung drittklassiger Akkordfolgen, vorhersehbar und labberig, bietet jede halbwegs anständige Rock-Combo in der Kneipe um die Ecke. Salbungsvoll schnulzig plätschern die Texte an einem vorbei, butterweiche gute Laune und Liebe bis der Arzt kommt - oder die GOO GOO DOLLS, um ihr angestammtes Metier zu verteidigen. Mir kommt's tatsächlich fast hoch bei Songs wie „Love Shines (A Song For My Daughters About God)" oder „Sofia". Da liegen Mami und Papi sich in den Armen - aber ich ergreife die Flucht.

Dass LIVE anders könnten, wenn sie nur wollten, blitzt immer wieder mal hervor. „Home" rockt zumindest im Refrain (wäre nur der ekelhaft schwülstige Text nicht) und auch „Show" erinnert an bessere Tage, in denen die Jungs noch Biss hatten. Die sind lange vorbei, „Songs From Black Mountain" ist der Schwanengesang einer einst zurecht gepriesenen Band, die mittlerweile jedoch ihr Gesicht verloren hat.
Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!

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