WAKEUPCALL klingt für mich energetisch und kraftvoll. Die aktuelle Scheibe „Batteries Are Not Included" klingt auch durchaus dynamisch und die vier Bandmitglieder machen, trotz der 100 Auftritte in zwei Jahren, auch einen munteren Eindruck.
WAKEUPCALL machen es dem Hörer trotzdem nicht leicht. Zuerst denkt man, sie könnten in die reine Hard Rock Ecke passen, aber dann präsentieren WAKEUPCALL noch weitere Facetten. Hier und da mal ein auflockernder Mitsingmoment („To Be"), punkig groovige Beats im Titeltrack, kalte aufstampfende Tanzrhythmen („Just Wanna Dance") oder auch sorgfältig aufgebaute balladeske Stücke („Right Here"). Melodien können die Italiener einfach, da gibt es auch gar nichts zu meckern. Ein guter Song entsteht aber nicht nur durch gute Melodien, sondern sollte auch in sich harmonisch sein und im besten Fall lange im Ohr bleiben. WAKEUPCALL verzichten zumindest komplett auf unangenehme Ohrwürmer.
Handwerklich ist das alles tadellos, aber leider textlich und gesanglich viel zu oberflächlich und von zu vielen Töpfen genascht. Könnte man als experimentierfreudig auslegen, hört sich stellenweise sehr nach „abgefrühstückt", beliebig austauschbar und seelenlos an. So liefern WAKEUPCALL mit „Batteries Are Not Included" einige kurze Höhepunkte und eine durchaus einfach anzuhörende Platte an, die aber leider wenig Nachhaltigkeit besitzt. Hörer, die sich nicht großartig mit Musik beschäftigen, werden schnell überzeugt sein und sich mit WAKEUPCALL gut anfreunden können.
Mein Highlight ist „Just Wanna Dance", da wird mal ordentlich die Sau rausgelassen und der kantige Rocksong ist deutlich härter als die restlichen Stücke. Wenn WAKEUPCALL sich textlich etwas mehr Mühe geben und bei der nächsten Platte gesanglich Spitzen setzen, die nicht Richtung Wehleidigkeit sondern echte Emotionen gehen, dann könnte da nach oben hin noch was drin sein.