The Blackout - Start The Party

The Blackout - Start The Party
THE BLACKOUT meinen es todernst mit ihrem Albumtitel „Start The Party" und poltern gleich im Titeltrack ordentlich los. Allerdings eher auf rockigem Ballermannniveau, mit einem buchstabierte P-A-R-T-Y im Refrain, erinnert mich spontan an Funpunkzeiten von THE OFFSPRING oder auch UGLY KID JOE. Das Zitat im Promozettel „We are like the Beastie Boys meets Andrew W.K meets Dirty Sanchez" finde im Bezug auf die BEASTIE BOYS stark übertrieben und im Bezug auf Dirty Sanchez (einfach mal Google fragen...) eher eklig.

Auch wenn alles sehr vorhersehbar ist und der Prollpartycharakter meets High School Serie meets Bingedrinking nervt (den ich eher aus US statt UK vermutet hätte), dann kann man THE BLACKOUT doch griffige Riffs und clever positionierte Shouts nicht absprechen. Die coreartigen Anfälle sind aber eher fehlplatziert und deutlich eine Schippe zu viel des Guten bzw. wird teilweise vollkommen stümperhaft eingesetzt („Take Away The Misery"), während der klare und teils kratzige Gesang sehr gut klingt und deutlich unterfordert wird.

Als Anheizer für die richtige Band sind THE BLACKOUT sicherlich geeignet und garantiert live noch explosiver und tolldreister im Auftreten. Um die Band musikalisch packend zu finden, fehlen mir einfach die Haken. „Start The Party" ist ordentlich nach Baukastensystem aufgebaut und bietet keine konkrete Angriffsfläche, aber auch keine Seele.

Ab „Keep Singing" geht THE BLACKOUT etwas die Puste aus und zwar im positiven Sinne. Der etwas sanftere Gesang mit Midtempo gefällt mir deutlich besser, als die Hau-drauf-Methode und von da an klingt die Scheibe deutlich ernsthafter. Leider klingen die Stücke aber alle noch sehr ähnlich. Der Klang ist ein Gewinn für die Platte: Druckvoll, klar und trotzdem differenziert, hier wird einiges rausgeholt. Nachdem sich die erhitzten Gemüter beruhigt haben, geht „Start The Party" in Ordnung, aber leider auch nicht mehr.

THE BLACKOUT scheinen sich, Cover und Booklet zufolge, auch nicht so ernst zu nehmen, was sie wiederum sehr sympathisch macht. Packende Hooks, schönere Melodien und das Ding läuft schon runder.

the blackout-bandfoto 2013