Paris - Only One Life

Paris - Only One Life
    Melodic Rock

    Label: Avenues Of Allies / D'HART
    VÖ: 12.04.2013
    Bewertung:7/10


PARIS kommen aus Frankreich und sind eigentlich das Projekt von Frederic Dechavanne und Sebastien Montet. Die beiden Männer hinter PARIS teilen sich die Hauptarbeit, in dem sie sich für die Gitarren, die Keyboards, die Leadvocals und das komplette Songwriting auf „Only One Life" verantwortlich zeigen. Allerdings kann man zu Zweit eben auch nicht alles alleine stemmen, daher wurde ihnen auf ihrem Debütalbum von den beiden LIONVILLE und MITCH MALLOY Muckern Anna Portalupi (bass) und Alessandro Mori (drums), sowie von Robert Säll (WORK OF ART) an der Gitarre und Steve Newman (NEWMAN, BIG LIFE) mit backing vocals tatkräftig unter die Arme gegriffen.

Herausgekommen sind elf Tracks, die sich im Bereich Melodic Rock und AOR ansiedeln. Was sofort beim ersten Titel „Dancing On The Edge" auffällt, ist, dass die Band trotz ihrer musikalischen Ausrichtung schön rau und live klingt. Das ist gerade im Melodic Rock ja oft ein Tanz auf dem Drahtseil, neben den doch oft sehr seichten Melodien eine gewisse Härte zu bewahren, um nicht in den Schlagerabgrund zu fallen.
Das haben PARIS auf „Only One Life" fast durchgehend geschafft, denn Songs wie „What Should We Be Saying", „South Of Love" oder „America" rocken ordentlich nach vorne. Die Melodien bleiben hängen und beide Protagonisten drücken den Songs je nach Stimmung das passende Organ aufs Auge. Die Halbballade „Everytime You Walk Away" ist für meine Ohren dann etwas zu farblos, was aber durch die Rocker „On Fire" und „Handle With Care" locker wett gemacht wird.

Mit „Longer Than I Care To Remember" beweisen Sebastien und Frederic dann aber, dass ruhigere Klänge bei PARIS auch gut ins Ohr gehen können. Dass einige der Songs auf „Only One Life" bereits vor über 20 Jahren geschrieben wurden, hört man keinem der Tracks an. Das Album klingt nicht nur in Sachen Songwriting sehr modern, sondern auch die Produktion klingt sehr frisch und fast wie live aufgenommen. Das lässt den Songs die nötigen Ecken und Kanten. Die Gitarrensoli sind durchweg sehr anspruchsvoll und hörenswert, besonders legen sich die Sechsaiter aber bei „The Clock" ins Zeug. Leider konnte ich nicht ausfindig machen, wer auf diesem Song für das Solo verantwortlich ist. Wer es aber auch immer war: Chapeau.
Mit den letzten drei Songs „When The Lights Fade Away", „Handle With Care" und der schönen Piano-Ballade „For The Time Still To Come" gehen PARIS dann auch keine Risiken mehr ein und halten das durchweg gelungene Niveau von „Only One Life" bis zum letzten Klang.

Fazit: PARIS schaffen es, trotz sehr eingängiger Melodiebögen den Rock-Faktor nicht unterwegs zu verlieren. Wer auf die Genre-Oldies wie SURVIVOR oder JOURNEY steht, findet in „Only One Life" den passenden „kleinen Bruder", der zwar noch nicht ganz auf Augenhöhe mitspielt, aber trotzdem gehörig viel Spaß macht. Neben der etwas abfallenden Ballade „Everytime You Walk Away" ist der einzige Kritikpunkt meinerseits das Fehlen eines echten Highlights, einem Song, den man sich 100x anhören kann, ohne müde zu werden. Ansonsten ist „Only One Life" ein starkes Debüt, das jedem Melodic Rock Fan ins Ohr gehen dürfte.
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

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