Rock / Hard Rock
Größtenteils deshalb, weil nicht mehr ganz so viele Blueselemente verwendet werden und sich mehr auf Rock 'n Roll eingeschossen wird. Trotzdem schimmert der Blues immer wieder durch. Dabei wechseln die Aussies gerne mal die Tempi von Song zu Song. Der Rocker „Blackhearted (Gin Drinking And Blue")" wird gefolgt von dem Midtempo Song „New York City". Das Flair, das die vier Jungens dabei verbreiten wollen, nennen sie selbst Pub Rock Blues Folk, und das kommt auch hin. Diese Musik will man in einem Pub mit einem Bier in der Hand aus der Jukebox hören.
Wie es sich für eine echte Australien Rock Band gehört, gibt es auch einen fetten Querverweis zu den übermächtigen AC/DC der 70er Jahre. „Hard Road" klingt verdammt nach Angus und Co. und hätte auch auf „Highway To Hell" oder „Dirty Deeds Done Dirt Cheap" sein können. Das Sänger Danger Alexander (oder ist es Heath Brady, der auch gelegentlich die Leadvocals übernimmt?) hier sehr nach Bon Scott klingt, verschärft diesen Eindruck noch mehr. DIRT RIVER RADIO sind aber viel zu vielseitig, um sich auf eine Art Song einzuschießen.
Die lässigen Rocker der Marke „The Big One" oder „Broken English Baby" wechseln sich mit Balladen a la „Antique Store Girl" und „English Skies" oder dem mit ständigen Tempiwechseln versehenen „Fuck You – I Miss You" ab, und halten damit den Spannungsbogen hoch. Ein bisschen Trucker Charme klingt fast immer durch. Dadurch, dass die Produktion aber sehr rau gehalten wurde, bleiben DIRT RIVER RADIO stets weit genug von der Kitsch-Schiene entfernt.
Richtig bluesig wird es bei „Tonight". Von der Sorte Songs gab es auf dem Debüt noch deutlich mehr, was aber keine Wertung sondern eher eine Feststellung ist.
Und ok, einen kleinen Durchhänger gibt es auch auf „Rock'n Roll Is My Girlfriend", denn „All The Good Girls" schrammt in manchen Passagen nur ganz knapp am TRUCK STOP Sound vorbei. Ansonsten bieten DRR kaum Angriffsflächen.
Anspieltipps sind „Fuck You – I Miss You" und „Tonight", die zwar nicht herausstechen, aber alle Elemente des Albums in sich vereinen. Für die tolle Produktion war übrigens Matt Voigt verantwortlich, der bereits für Bands wie MIDNIGHT OIL, PAUL KELLY und DIRTY THREE arbeitet, die Hände an den Reglern des Mischpults gehören zu Kevin Beamish. Neben den beiden bereits erwähnten Sängern / Gitarristen gehören noch Anthony Casey am Bass und Blind Mike Saunders an den Drums zum Line Up.
Fazit: DIRT RIVER RADIO spielen sehr geilen Blues-Rock, wobei das Wort Rock doch ein kleines bisschen größer geschrieben wird. Der Sound ist rau und passt perfekt zur Musik. Live gehen die Aussies bestimmt ab wie die Wurfpfeile, und auch als Soundtrack zum nächsten BBQ mit den Kumpels eignet sich die Musik perfekt. Auch wenn sie ihren Sound im Vergleich zum Vorgänger ein wenig geändert haben, ist noch genug DIRT RIVER RADIO vorhanden, um auch den Fans der ersten Scheibe zu gefallen.
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