Stil (Spielzeit): Melancholic Rock (62:53)
Label/Vertrieb (VÖ): Abandon Records/New Music Distribution (23.01.09)
Bewertung: 5 / 10 Punkten
Link: www.myspace.com/nihiling
NIHILING sind eine junge Band aus Hamburg, die unter Abandon Records ihr kommendes Werk "M(e)iosis" auf
den Markt bringen und selten waren die Einflussbands so bierklar zu definieren, wie sie es bei NIHILING sind. Die vier Jungs und das eine Mädchen beschreiten den schmalen Grat zwischen DREDG, PORCUPINE TREE und OCEANSIZE, also experimenteller Melancholic Rock vom Feinsten möchte man meinen, nur ganz so eigen und unverwechselbar wie bei den Vergleichskapellen geht es bei den Hansestädtern leider nicht zu. Zu oft haben wir in letzter Zeit doch Songs von epischem Ausmaß gehört, die irgendwann einfach nur noch "bitte weiterskippen" schrien, zu oft spielten uns diverse Post-Rock Bands das selbe gefühlslose Dudel-Einerlei ins Gesicht. So hart muss man mit NIHILING sicherlich nicht ins Gericht gehen, jedoch bestehen reichlich Analogien und der musikalische Mix, den sie uns auf "M(e)iosis" bieten, ist auch nicht gerade der neuste.
Die Band um den deutsch-spanischen Frontmann Gorka Morales spielt auf der guten Stunde Musik einen atmosphärischen Mix aus melancholischem und progressivem Rock. Der Mix passt leider nicht ganz zu dieser Art von Musik, zu höhenlastig, scharf und nah klingen die Songs doch auf Dauer, anders als bei den typisch warmen Produktionen alá MOGWAI oder MONO zum Beispiel. NIHILING spielen jedoch Post-Rock der jüngeren Generation, was sich auch durch den regen Einsatz von Gesang auszeichnet und natürlich den leicht poppigen Touch, den die Songs zwischendurch mal durchschimmern lassen, genauso wie gelegentliche Elektro-Facetten.
Alles in allem ist "M(e)iosis" von NIHILING ein nettes Album, welches sich oftmals nah an der Grenze zum Dahindudeln bewegt, jedoch andererseits auch oft durch untypische progressive Einflüsse, zum Beispiel von TOOL, zu überzeugen weiß. Epische Songlaufzeiten sind nicht immer ein Muss in diesem Genre, was der richtige Opener "Moth Gate" beweist, da dieser einfach langatmig und zäh erscheint, allerdings machen die Hamburger ihre Sache für ihr junges Alter recht gut, gelegentliche unkonventionelle Jazz-Riffs zum Beispiel bestätigen den Eindruck einer doch ab und an sehr inspirierten Band, welcher jedoch noch eine Menge Potenzial innewohnt. Gespannt kann man also auch schon auf die zukünftigen Songs der Band sein, da bin ich mir sicher...