Dregen - s.t.

Dregen - s.t.
    Punkiger Glam-Rock

    Label: Universal
    VÖ: 27.9.2013
    Bewertung:8/10

    Dregens Homepage


Auch wenn es wohl seine bekannteste Baustelle ist – Anders Tyrone Svensson alias DREGEN lediglich auf die BACKYARD BABIES zu reduzieren, würde dem Können des schwedischen Rockstars nicht gerecht. Das beweist nicht nur ein Blick auf seine beeindruckend lange Vita auf seiner Homepage, sondern auch sein schlicht „Dregen“ betiteltes Solodebüt.

Eine starke Scheibe liefert DREGEN da ab, der man die wichtigsten Stationen seiner Karriere genauso anhört wie seine Einflüsse. „Dregen“ startet mit dem HELLACOPTERS-mäßigen „Divisions Of Me“ (mit Honkytonk-Klavier), einem von drei Songs, die er gemeinsam mit Nicke Andersson geschrieben hat. Der HELLACOPTERS- und IMPERIAL STATE ELECTRIC-Gründer und Ex-Weggefährte DREGENs hat bei den drei Stücken auch Bass, Schlagzeug, Rhythmusgitarre und Backgroundgesang beigesteuert. „Pink Hearse“ wiederum klingt mit seinem straighten Punkrock nach den BACKYARD BABIES. „Bad Situation“ hört man den Glam-Einfluss an, den womöglich sein Engagement bei MICHAEL MONROE auf DREGEN hatte.

Dennoch klingt „Dregen“ durchaus eigenständig. Das Album hat einen durchgehenden KISS-Vibe und (trotzdem) eine dreckige, leicht düstere Komponente. DREGENs angepisster Gesangsstil hat seinen Anteil daran genauso wie die fett produzierten Gitarren und die dominanten, meist höherlagigen Background-Vocals, was nicht nur im Fall des Songs „Gig Pig“ ein ganz leichtes MARILYN MANSON-Feeling aufkommen lässt. Die knochenstaubtrockene Bluesnummer „Flat Tyre On A Muddy Road“ hingegen erscheint nicht unpassend, sondern als willkommene Abwechslung. Weiterer Pluspunkt: Die Platte ist mit zehn Songs und 34 Minuten kurz und knackig gehalten, offensichtliches Füllmaterial gibt es nicht.

DREGEN ist also ein richtig gutes Album gelungen – ein überraschend gutes sogar. Reinhören sollten deshalb nicht nur die, die sowieso schon Fans des Schweden sind, sondern auch alle anderen, die mit straightem Rock was anfangen können – DREGENs Soloscheibe hat nämlich genug Tiefgang, um auch nach der nächsten Party noch Spaß zu machen.

Helge

Stile: Doom Metal, Black Metal, Post Rock, Stoner, Prog

Bands: My Dying Bride, Opeth, Nachtmystium, Saint Vitus, Genesis

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