Eine starke Scheibe liefert DREGEN da ab, der man die wichtigsten Stationen seiner Karriere genauso anhört wie seine Einflüsse. „Dregen“ startet mit dem HELLACOPTERS-mäßigen „Divisions Of Me“ (mit Honkytonk-Klavier), einem von drei Songs, die er gemeinsam mit Nicke Andersson geschrieben hat. Der HELLACOPTERS- und IMPERIAL STATE ELECTRIC-Gründer und Ex-Weggefährte DREGENs hat bei den drei Stücken auch Bass, Schlagzeug, Rhythmusgitarre und Backgroundgesang beigesteuert. „Pink Hearse“ wiederum klingt mit seinem straighten Punkrock nach den BACKYARD BABIES. „Bad Situation“ hört man den Glam-Einfluss an, den womöglich sein Engagement bei MICHAEL MONROE auf DREGEN hatte.
Dennoch klingt „Dregen“ durchaus eigenständig. Das Album hat einen durchgehenden KISS-Vibe und (trotzdem) eine dreckige, leicht düstere Komponente. DREGENs angepisster Gesangsstil hat seinen Anteil daran genauso wie die fett produzierten Gitarren und die dominanten, meist höherlagigen Background-Vocals, was nicht nur im Fall des Songs „Gig Pig“ ein ganz leichtes MARILYN MANSON-Feeling aufkommen lässt. Die knochenstaubtrockene Bluesnummer „Flat Tyre On A Muddy Road“ hingegen erscheint nicht unpassend, sondern als willkommene Abwechslung. Weiterer Pluspunkt: Die Platte ist mit zehn Songs und 34 Minuten kurz und knackig gehalten, offensichtliches Füllmaterial gibt es nicht.
DREGEN ist also ein richtig gutes Album gelungen – ein überraschend gutes sogar. Reinhören sollten deshalb nicht nur die, die sowieso schon Fans des Schweden sind, sondern auch alle anderen, die mit straightem Rock was anfangen können – DREGENs Soloscheibe hat nämlich genug Tiefgang, um auch nach der nächsten Party noch Spaß zu machen.

Helge
Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.
Bands
Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...
Prägende Alben
AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
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