Es ist nicht ganz leicht, den richtigen Satz zu finden, um mit der Besprechung von „Razed To The Ground“ zu beginnen – denn PINKISH BLACK sind mit Sicherheit keine gewöhnliche Band. Das Duo, bestehend aus Drums und Synthesizern, begnügt sich nicht mit klassischen Songstrukturen und klassischer Instrumentalisierung. Die sieben Stücke setzen sich hauptsächlich aus Schlagzeug, einem knurrenden Bass und Soundcollagen aus dem Synthesizer zusammen.
Wenn der Gesang einsetzt, tut er das eher im Hintergrund, und erinnert mich stellenweise an QUEENS OF THE STONE AGE Fronter Josh Homme. Nach dem flotten Opener „She Left Him Red“ (inklusive Chören) schickt einen das verträumte „Ashtray Eyes“ auf eine Reise. Im letzten Song „Loss of Feeling of Loss“ scheinen sogar PINK FLOYD-Einflüsse durch. Das Songmaterial hält sich nicht an konventionelle Strukturen – deshalb ist „Razed To The Ground“ ein Album, dem man ein paar Durchläufe geben muss, um die Songs mit ihrer Länge und ungewönlichen Strukturen zu verdauen.
Dafür wird man letzten Endes allerdings belohnt: Denn ob düster-knurrig wie in „Kites and Vultures“, außerirdisch-experimentell wie beim Titeltrack oder melancholisch wie in „Bad Dreamer“, hier kann der aufmerksame Hörer eine Menge entdecken. Auch die Produktion ist wunderbar gelungen. Die Drums sind treibend und klingen organisch, der Bass dröhnt verzerrt und klingt absolut nicht nach Synthesizer, die Gitarren haben ordentlich Luft zum Atmen – genau die Produktion, die ein Album wie „Razed To The Ground“ braucht. Und die es damit zu einer absoluten Kaufempfehlung für Leute macht, die dieses Jahr schon die Alben von STEVEN WILSON und Konsorten abgefeiert haben.