Mosaik – Im Wandel der Zeit

Mosaik – Im Wandel der Zeit
    Melodic Rock/Metal

    Label: Azar Records
    VÖ: Oktober 2012
    Bewertung:6/10

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So ausführlich sind die Infos selten. Jedem der vierzehn Titel wird ein Genre und eine kurze Beschreibung zugeordnet. Laut Selbst-Einordnung sind darunter neun verschiedene Genres zu finden zwischen „Ballade" und „ArtMetal". Das mittlerweile dritte Album der Oberbayern, welches mit Hilfe eines Labels unters Volk gebracht wird, zeigt die große Vielfältigkeit eines MOSAIKs.

Nachdem eine Kuh die Begrüßung ausgesprochen hat, werden im „Fieber" zunächst metallische Riffs ausgepackt. Durch die deutsche Sprache und einen ähnlichen Gesang-Klang blinken im Hintergrund DIE APOKALYPTISCHEN REITER auf, doch instrumental orientiert sich die Mannschaft eher an klassischem, melodischem Metal, bei dem ein Gröl-Chorus nicht fehlen darf. Songdienlich wummern die Drums, doch als sie im Opener sogar extra in den Lyrics marktschreierisch angepriesen werden, wird als Effekt relativ wenig Kanonenfutter geboten.
Vorerst bleiben MOSAIK in metallischen Gefilden, während die Harmonien interessanterweise manchmal an populäre Mittelalter-Kapellen erinnern. In differenzierten Tönen kann man jeweils seinem Lieblingsinstrument folgen oder bei einem Bier den Kopfnicker spielen.
In „Ewig Leben" wird für einen Moment das Tempo überraschend angezogen, bevor man im folgenden Song durch angejazzte Einlagen auf der Bahn ins Schlingern gerät. Dieser Art-Metal-Song „Darkside" mit Horrorfilm-artigem Gesang plus einer Hand voll Growls und einigen schrägen Saitenkombinationen ist eine neue Facette, doch unter ArtMetal hätte ich mir noch verrücktere Dinge vorgestellt.

Ob man sich in einem „Rock'n'Metal-Stück" oder einer anderen Metal-Art befindet, immer wieder brechen die Jungs aus gemächlichem Rocken aus und braten dem Hörer eins über. Melodisch rockende Gitarrenarbeit wird somit zum brodelnden Kessel, der manchmal überläuft.
Am Ende des zweiten Drittel wird es balladesk, die Balance zwischen Kitsch und Emotionalität gelingt den Süddeutschen ebenfalls ganz gut, auch wenn von den ruhigeren Songs weniger im Gedächtnis bleibt.

Von Metal über Rock, Pop und Balladen gibt es in einem MOSAIK viel zu entdecken. Manch hübsche Lead-Melodien erkennt man beim nächsten Mal wieder, anderes tröpfelt nur im Hintergrund vorbei.
Bei den deutschen Texten bemerkt man leider zu schnell manch bekannte Phrasen, doch mit Hilfe gut gespielter Rockmusik verschiedener Couleur kann man hie und da ein Auge zudrücken. Schwierig wird es, wenn man das Album als „gegossenes Ganzes" sehen will, da dies durch die Spielerei nicht ganz einfach ist.
Abwechslungsreich, spielerisch mit guten Ideen ausgestattet ist „Im Wandel Der Zeit" ein Rock-/Metalalbum, das durchaus verschiedene Interessenten ansprechen könnte.
Manuel

"Größtenteils harmlos."