Maggy Simpson - Lab Rat And Lobster

Maggy Simpson - Lab Rat And Lobster
Hinter MAGGY SIMPSON verbirgt sich ein Projekt von Bat Kinane und Shane Counter. Gitarrist, Songwriter und Sänger Bat Kinane veröffentlichte in der Vergangenheit mit seiner Band GLYDER vier herausragende Hard Rock Alben und fuhr mit dem Soloalbum „A Lifetime To Kill" nach dem Split von GLYDER ebenfalls positive Kritiken ein. Shane Counter, gebürtig in England, machte sich mit mehreren Soloalben und EPs vor allem in Irland einen Namen.


Unter dem Namen MAGGY SIMPSON haben die beiden, unter Mithilfe von Bats langjährigem Weggefährten und Drummer Davy Ryan, zehn Rock Songs eingespielt, die sich aber doch von den Werken der Vergangenheit etwas unterscheiden. Waren die GLYDER Alben noch eher vom traditionellen Hard Rock beeinflusst, war die Hauptinspiration für „Lab Rats And Lobster" die gemeinsame Liebe zu KING'S X, ohne dass das Album jetzt besonders auffällig nach dieser Band klingen würde. Außer den Drums wurden alle anderen Instrumente durch Bat und Shane selber eingespielt.

Los geht es mit dem leicht funkigen und daher basslastigen „High Time To Die", bei dem direkt klar wird, dass Bat Kinane im Vergleich zu seinem starken Soloalbum, auf dem er zum ersten Mal als Leadsänger in Erscheinung trat, stimmlich noch einmal ordentlich zugelegt und offensichtlich fleißig an seinen gesanglichen Fähigkeiten gearbeitet hat. Mit „Spending Time" rocken MAGGY SIMPSON ziemlich traditionell, der Song wird dominiert von einem fetten Riff, das sich sofort festfrisst. Der Tempowechsel im Mittelteil gibt dem Song dann aber einen sehr progressiven Touch.

Ruhig und etwas schwermütig wird es bei „Last Days Of Cold". Auch hier arbeiten Shane und Bat mit geschickt eingebauten Tempiwechseln, ohne die der Song wohl eher vor sich hinplätschern würde. So entwickelt er aber in seinem weiteren Verlaufe eine sehr interessante Dynamik. Den ersten richtig fetten Rocker packen die Jungens dann mit „Sorry" aus. Hier kann Bat auch zum ersten Mal seine herausragenden Fähigkeiten als Gitarrist zum Besten geben.

„Free Your Mind For You" ist ein einfach gehaltener Rocker mit ziemlich spacigem Gitarrensolo, der aber bei mir erst beim dritten Durchlauf wirklich gezündet hat. Manche Songs muss man eben öfter hören, wenn sie sich nicht sofort erschließen. Bei „Gun Fun" packt Bat mal seine evil voice aus, ziemlich tief und kratzig. Habe ich so bisher von ihm noch nicht gehört. Kommt aber gut und passt auch zu den Lyrics.

Beim folgenden, im Mittelteil etwas verfrickelten „On Blabbermouth" ändert er erneut sein Stimmbild und klingt manchmal ein wenig nach Jon Oliva. Der Song ist nicht ganz so eingängig wie die Titel zuvor. Düster wird es dann bei „Coldest Eyes" und irgendwie schaffen es MAGGY SIMPSON auch hier, dem Song eine ganz eigene Atmosphäre zu verpassen. Man merkt, dass die beiden lange an den Songs gearbeitet haben (Juni 2012 bis Mai 2013), und sich wirklich was bei den Arrangements gedacht haben. „Stoner Blues" ist dann auch genau das, was der Titel hergibt, nämlich eine einfach gehaltene Stoner Rock Nummer mit einem schönen, bluesigen Solo.
Den Abschluss macht dann der saustarke Rocker „Message In A Cosmic Bottle" mit einem schönen zweistimmigen Solo.


Fazit: Mit „Lab Rat And Lobster" haben MAGGY SIMPSON ein starkes Rockalbum kreiert, das besonders durch seine Vielfalt und den Abwechslungsreichtum Punkte einfährt. Die beiden Mainmen Bat und Shane versuchen sich so wenig wie möglich zu wiederholen, wodurch jeder Song wie ein neues Überraschungspaket daherkommt.

Die im Booklet angesprochene Inspiration durch MEGADETH, PANTERA und IRON MAIDEN kann ich zwar jetzt nicht finden, aber Querverweise zu den FOO FIGHTERS, QUEENS OF THE STONE AGE oder U2 sind dafür sehr deutlich zu erkennen. Dass die beiden ankündigen, aus dem Projekt eventuell auch eine feste Band zu machen, lässt auf mehr hoffen. Freunde des anspruchsvollen Rocks werden an „Lab Rat And Lobster" mit Sicherheit ihre Freude haben.
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out