Andi Deris And The Bad Bankers - Million Dollar Haircuts On Ten Cent Heads

Andi Deris And The Bad Bankers - Million Dollar Haircuts On Ten Cent Heads
    Hardrock

    Label: earMUSIC
    VÖ: 22. November 2013
    Bewertung:7/10

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Nach ganzen 14 Jahren kommt HELLOWEEN-Fronter Andi Deris mit seinem neuen Soloalbum um die Ecke – unterstützt von seiner Band, den BAD BANKERS.

Um die Frage zu beantworten, die man sich wahrscheinlich als erstes stellt, wenn man von einem neuen Andi Deris Soloalbum hört: Nein, diese Scheibe klingt nicht von vorne bis hinten nach HELLOWEEN, auch wenn natürlich der ein oder andere Song auf der neuen Platte der Kürbisse keine schlechte Figur abgegeben hätte – so zum Beispiel das extrem melodiöse „Will We Ever Change“. Während man beim Blick aufs Cover und den Albumtitel eine dreckige Punk-Platte erwartet, erweist sich das Songmaterial tatsächlich als ziemlich abwechslungsreich.

Der charmant betitelte Opener „Cock“ geht direkt als räudigster Song des Albums durch. „Stick your cock into another“ giftet Deris dem Establishment entgegen, um dann im bereits erwähnten „Will We Ever Change“ melancholische Töne anzuschlagen. „Banker's Delight (Dead Or Alive)“ wartet dann mit einer ungewöhnlichen Melange aus Sprecheinlagen über einem Tony-Iommi Riff und einem modernen PANTERA bzw. Nu-Metal Groove (!!) auf und wird sicher extreme Geschmackssache sein. Deris macht es auf diesem Album niemandem Recht und verbindet alle möglichen Einflüsse – und dafür sind Soloalben schließlich da: um einfach mal die Sounds auszuleben, auf die man Bock hat und die vielleicht nicht ganz zur Hauptband passen.

Mit „Blind“ folgt dann eines der Highlights des Albums, das ruhig mit Akustikgitarren startet (welche mich irgendwie an Steven Wilson erinnern) und eine fantastische Hook am Start hat, sodass dieser Song sicherlich noch im Kopf des Hörers herumgeistern wird, wenn der letzte Track des Albums verklungen ist. Während „Don't Listen To The Radio (TWOTW 1938)“ 90er Pop-Punk und Hardrock-Vibes versprüht, geht es auf der zweiten Seite des Albums hauptsächlich ruhig zu. Hier überrascht vor allem der ungewöhnliche Rausschmeißer „I Sing Myself Away“.

Andi Deris hat mit „Million Dollar Haircuts On Ten Cent Heads“ ein Album abgeliefert, was sicherlich nicht jedem HELLOWEEN-Fan schmecken wird und sich geschickt zwischen den Stühlen verschiedener Genres niederlässt. Durch das gelungene Songwriting und Deris' Gespür für tolle Hooks weiß das Album zu überzeugen, auch wenn nicht jeder Song ein Hit ist. Anspieltipps für Unentschlossene: „Cock“, „Blind“ und „Don't Listen To The Radio (TWOTW 1938)“.