Diese Rezension will sich allerdings nicht lange mit der (kurzen) Historie der Band aufhalten, sondern der aktuellen Veröffentlichung ein wenig auf den Zahn fühlen. „Running With The Dogs" ist irgendwo zwischen Hard und Classic Rock anzusiedeln, gewürzt mit einer kräftigen Prise aus der eher poppigen Abteilung des Rocks. Die Mischung funktioniert an sich auch ganz gut, nur leider versäumen The TREATMENT es bis auf wenige Ausnahmen, sich einen eigenen Stempel aufzudrücken. Die meiste Zeit hat man das Gefühl, dass man die Musik doch schon mal irgendwo gehört hat. „Get The Party On", der Titeltrack und die – ziemlich mittelmäßige – Ballade „Cloud Across" erinnern einen sofort an Künstler wie BON JOVI und AEROSMITH. Auch bei den Alpenrockern GOTTHARD und SHAKRA scheint man sich gerne mal Anregungen zu holen. Obgleich „Emergency" eines der Highlights des Albums ist – und sich vor allem durch einen starken, eingängigen Refrain auszeichnen kann – klingen die beiden genannten Bands doch recht stark durch.
„World On Fire" zeichnet sich durch seine leichte Metal-Schlagseite aus, eine willkommene Abwechslung auf dem Album. Der Opener „I Bleed Rock & Roll" ist ebenfalls recht gelungen und begeistert durch kräftig rockig klingende Töne. Nur leider sind die restlichen Tracks des Albums insgesamt recht ähnlich und bieten kaum Überraschendes.
Schade, dass die Jungs von THE TREATMENT sich nicht getraut haben, etwas eigenständiger zu agieren. Die Mischung aus Altbekanntem zieht sich auf Albumlänge leider recht deutlich und so stellt sich spätestens nach der Hälfte des Albums das Gefühl ein, das alles schon mal gehört zu haben. So bleibt unterm Strich nur ein ganz solides Album, in das man hin und wieder mal ein für ein paar Lieder reinhört, mehr aber auch nicht.
Mit „Running With The Dogs" hauen THE TREATMENT nach drei Jahren ihr zweites Album raus, in der Zwischenzeit fanden sie zudem noch Zeit, eine EP namens „Then And Again" aufzunehmen, die sie mit der ein oder anderen Coverversion bestückten.