SHAKRA gehören mit Sicherheit zu einer absoluten Konstante in der weltweiten Hard/Heavy Rock Szene. Auch wenn sie mit gelegentlichen Line Up Wechseln zu kämpfen hatten, sind die Eidgenossen aus jeder kleinen Krise bisher wieder stärker als vorher zurück gekommen. In den fast 20 Jahren ihre Bandhistorie wurden neun Studioalben, sowie eine Live CD und eine Live DVD veröffentlicht. Mit ihrem aktuellen Studioalbum „Powerplay" konnte die Band den kommerziell größten Erfolg einfahren.
Fast schon tragisch, dass Sänger John Prakesh nach der abgeschlossenen Tour zum Album seinen, wie Gitarrist Tom Blunier uns in einem Interview verriet, völlig unerwarteten Ausstieg verkündet hat. „SHAKRA – 33 The Best Of", das vorliegende Best Of Doppelalbum, wird damit zu seinem Abschiedsalbum und läutet erneut einen Wendepunkt in der Bandgeschichte ein.
Wer die Band schon länger verfolgt weiß, dass die Band sich nie mit halbherzigen Geschichten abgeben würde. SHAKRA machen keine halben Sachen. So sieht es auch mit der Compilation „Shakra – 33 / The Best Of" aus. Wie oft hat man bei solchen Alben schon lieblos zusammengekloppte Sampler in der Hand gehabt. SHAKRA machen da direkt schon mal eine Doppel-CD draus, die 33 Songs aus allen Alben ihrer bisherigen Schaffensphase umfasst.
Dazu kommen noch drei brandneue Titel, die als Demo Versionen noch aus den „Powerplay" Sessions übrig geblieben sind, und für das Best Of Album komplett neu eingespielt wurden. Dabei handelt es sich nicht um qualitativ minderwertige Tracks, sondern SHAKRA typische Hard Rocker aus der Feder von Gitarrist Thomas Muster, die es nur aus Platzgründen nicht aufs letzte Studioalbum geschafft haben.
Der fette Rocker „Live For Today" mit seinem Mitsing-kompatiblen Refrain, das stampfende und textlich tiefgründige „The Beacon" und die tolle Ballade „For The Rest Of My Days" sind alle drei typische SHAKRA Kracher, die auch super auf "Powerplay" oder aufs nächste Album gepasst hätten. So wie ich die Band aber einschätze, werden sie die Songs aber nicht auf die nächste Langrille packen, sondern sie nur als Goodie für diese Compilation verwenden. Desweiteren wurden die beiden "Fall" Songs "Chains Of Temptation " und "Take Me Now" neu gemischt. Das wäre zwar nicht nötig gewesen, klingt aber trotzdem gut.
Die beiden CDs sind so strukturiert, dass man sich von 2014 bis ins Jahr 2000 zurückhört. So kann man die musikalische Entwicklung der Jungens sehr gut nachvollziehen, und vor allem die drei verschieden Sänger (John Prakesh 2009-2014; Mark Fox 2002-2009 und Peter Wiedmer 1995-2001) miteinander vergleichen. SHAKRA haben bisher immer auf ganz markante Stimmen gesetzt, die alle das gewisse Etwas hatten. Ich favorisiere ganz leicht John Prakesh, aber ihn habe ich auch am häufigsten Live gehört. Es ist echt eine Schande, dass er die Lust verloren und die Brocken hingeworfen hat. Ich bin mir aber sicher, dass der Rest der Band nicht den Kopf in den Sand steckt und schon bald mit einem neuen Sänger die Bühnen Europas unsicher machen werden.
Fazit: "33 – The Best Of" ist auch für die Fans interessant, die alle SHAKRA Alben im CD Regal stehen haben. Dafür sorgen alleine schon die starken drei neuen Tracks und die zwei neu abgemischten Titel. Normalerweise bin ich kein großer Freund von Best Of Alben, aber hier kann man bedenkenlos zuschlagen, denn hier wurde wirklich eine Sammlung der besten SHAKRA Songs zusammengestellt. Und bei 33 Songs bekommt man für seine Geld auch jede Menge geiler Musik.
Klar wird es auch hier Fans geben, die den einen oder anderen Song vermissen werden, aber im Großen und Ganzen haben Thom Blunier und Thomas Muster eine wirklich gutes Händchen bei der Songauswahl bewiesen. Wer jetzt noch mit dem Kauf zögert, dem sei das schöne Booklet mit etlichen Fotos aus der Karriere der Band und natürlich den Lyrics der drei neuen Songs ans Herz gelegt. So, und jetzt gibt es keinen Grund mehr, sich das Teil nicht schleunigst zu besorgen.
Line Ups:
Thom Blumer (guitar)
Thomas Muster (guitar)
Roger Tanner (drums)
John Prakesh (vocals, 2009-2014)
Mark Fox (vocals, 2002-2009)
Pete Wiedmer (vocals, 1995-2001)
Dominik Pfister (bass, 2008-2014)
Oli Linder (bass, 2001-2008)
Roger Badertscher (bass, 1995-2000)
Tracklist von "33-The Best Of":
Disc 1
1. Back on Track
2. Live For Today (neuer Track)
3. The Beacon (neuer Track)
4. For the Rest of My Days (neuer Track)
5. Stronger Than Ever
6. Yesterday's Gone
7. Life Is Now
8. Dream of Mankind
9. Save You From Yourself
10. When I See You
11. True B You
12. Dear Enemy
13. Ashes To Ashes
14. Why
15. The Journey
16. Playing With Fire
17. Love Will Find a Way
Disc 2
1. The One
2. Inferno
3. Walk On Water
4. Chains of Temptation (new remix)
5. Take Me Now (new remix)
6. Now or Never
7. Rising High
8. I Will Be There
9. Too Good For Me
10. Trapped
11. Why Don't You Call Me
12. She's My Pride
13. Stranger
14. Nothing To Lose
15. Who's Got the Rhythm
16. Hands on the Trigger
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out