Stil (Spielzeit): Synthiepop-Rock (8:50)
Label/Vertrieb (VÖ): Gun Records / Sony BMG (16.06.06)
Bewertung: (6 von 10)
Link: http://www.apoptygmaberzerk.de/
Jedes neue APOPTYGMA BERZERK-Album stellt bisher einen stilistischen Bruch zum Vorgängeralbum dar, so auch das im September 2005 erschienene Album „You And Me Against The World“. Umstritten, wie kaum ein zweites Werk der Norweger, ist es wohl das Album, das ihnen endgültig den Weg in die Charts ebnet. Hartnäckig hält sich seit Wochen die Single „Shine On“ in den Sendeplänen der Rundfunkanstalten. Und auch die dritte Singleauskopplung „Love To Blame“ hat die besten Ambitionen einen festen Platz bei den Radiostationen und Musiksendern zu besetzen. Auf der 2-Track-Maxi findet sich neben der „Love To Blame“-Originalversion ein DJ Lee Perception Mix des Songs.
Die Albumversion von „Love To Blame“ kommt beinahe hymnengleich als Ohrwurm daher. Die Stimme von Sänger Stephan Groth wird getragen von versteckten verzerrten Gitarrensounds, die geschickt in das Spektrum der Synthieklänge verwoben sind. Der eingängige Rhythmus und besonders der Refrain bleiben sofort im Gehörgang hängen und verführen nicht nur zum Mitsummen. Ohne viel elektronische Spielerei tendiert dieser Track zur Sparte der Synthiepop-Rocksongs. Der zweite Track ähnelt da schon mehr den Dingen, die wir aus der Elektroecke gewohnt sind. Nicht zuletzt hat dort der in Drum & Bass-Kreisen geschätzte DJ LEE seine musikalischen Spuren hinterlassen. So bietet sich eine Mischung aus EBM-Anleihen, Trance- und Techno-Elementen.
Wer Fan erster Stunde ist, dem wird die Single sicher etwas quer in den Ohren liegen; fehlt dem Stück doch die zu APOPTYGMA BERZERK so gehörende Experimentierfreude alter Tage. Letzten Endes ist „Love To Blame“ und auch die Scheibe „You And Me Against The World“ an sich jedoch ein Experiment. Zum einen verschrien als Mainstreamgedudel zum anderen als Ear-Catcher für diejenigen, denen die Welt des Alternativ-Elektro bisher verborgen geblieben ist. Denn auch skandinavische Musiker leben nicht nur allein von Luft und Liebe zu Mensch und Musik – warum also nicht auf diese Art den Kreis der Hörerschaft erweitern?!