Monster Magnet - 4-Way Diablo


Review


Stil (Spielzeit): Stoner/Space-Rock (57:55)
Label/Vertrieb (VÖ): Steamhammer/SPV (02.11.07)
Bewertung: 6,5/10
Link: www.monstermagnet.net
Am Abend des 27. Februars 2006 erreichte die einst glorreiche Karriere von Dave Wyndorf ihren Tiefpunkt. Nach einer Überdosis Schlafmittel und einem Herzstillstand schwebte der MONSTER MAGNET-Mastermind tagelang in Lebensgefahr. Die restlichen Daten der bis dahin schon über eineinhalb Jahre laufenden „Monolithic Baby“-Dauertour mussten abgesagt werden, ein Ende der Band schien möglich. Doch der Teufel hat seine Rechnung ohne den harten Hund Wyndorf gemacht. Der Rock-Zampano kam zurück und präsentiert mit „4-Way-Diablo“ nun sein Comebackalbum, das wie immer in solchen Fällen bereits als besonders „privat“ und „emotional“ besprochen wurde.
Wie jedes MONSTER MAGNET-Werk bewegt sich auch „4-Way Diablo“ zwischen den Polen Stoner- und Spacerock und kann sich einfach nicht entscheiden, ob es nun seine Hörer mit straighten Riffs begeistern oder technisch feinen Soli langweilen will. Gemixt mit einer Prise Mainstream entsteht so ein seltsam schizophrener Hörgenuss. Tracks wie „4- Way Diablo“ oder das völlig missratene STONES-Cover „2000 Lightjears From Home“ sind schlicht öde. Demgegenüber stehen Kompositionen wie „Blow Your Mind“ oder „Wall Of Fire“, die vor kleinen Einfällen funkeln oder mit wunderbaren Monster-Riffs begeistern. Diese seltsame Koexistenz zweier unterschiedlicher Stile und Songqualitäten lässt nur zwei Schlüsse zu. Co-Produzent Matt Hide, Ed Mundell (Gitarre), Bob Pantella (Schlagzeug) und Jim Baglino (Bass) waren wohl überfordert, und Wyndorf gönnte sich nicht die nötige Ruhe, um genügend Material für ein wirklich überzeugendes Album zu sammeln. Tatsächlich soll der Meister während der Aufnahmen noch nicht wieder voll auf der Höhe gewesen sein, so dass seine drei Musiker fast das gesamte Werk im Alleingang einspielten.
Auch bei „4-Way Diablo“ ist es wieder dieselbe MONSTER MAGNET-Leier. Trotz wirklich guter Alben  wie „Monolithic  Baby!“ , „Powertrip“ oder „Dopes To Infinity“ wartet man immer  noch auf ein echtes Meisterwerk, das „Opus Maximus“ des Drogenbarons aus New Jersey. Die Wahrheit ist leider, dass wir die Hoffung mal wieder auf das nächste Album vertagen müssen. Und wenn wir schon bei schlechten Nachrichten sind: Wyndorf hat angekündigt, das Touren in der nächsten Zeit hinten anzustellen. Schade, denn mit seinen entfesselten Livekonzerten gelang es dem kleinen Derwisch Wyndorf stets, nach schwächeren Alben die Fangemeinde wieder zu versöhnen.