Beim ersten Reinhören dachte ich, die Bands käme aus Südamerika. Feuriger Skapunk in mir nicht verständlicher Sprache. Aber weit gefehlt. Also zumindest geografisch, da NH3 aus Italien stammen. Der Rest passt aber.
Denn die politisch engagierte Band spielt ziemlich schnellen Skatepunk mit viel Ska-Anleihen, Bläsern und dicken Crewvocals. Ab und zu darf zum Skatepunk auch ein Hauch Hardcore kommen und immer wieder gerne politische Themen. So wird hier „No One Is Illeagal“ geschrieen, „Sea Shepperd“ unterstützt und natürlich fallen Worte wie “Libertad”, die selbst ich verstehe.
Die sieben Jungs nehmen die Melodie des Punks (Refrains wie in „Berlin Calling“ haben schon jede menge Streetpunkbands gut gemeistert), motzen ihn ab und zu mal mit etwas Hardcore auf, nur um danach direkt wieder tanzbar zu sein. So richtig vergleichbar mit ihren Kollegen von SKA-P (Spanien) sind sie allerdings nicht. Zwar ist der Band Politik auch sehr wichtig, aber man hört hier nicht so viel Folklore heraus und insgesamt sind NH3 musikalisch gerne mal eine ganze Ecke schneller bzw. härter unterwegs. Dennoch bleibt „Hate & Hope“ ein sehr melodisches Album. Die Bläser erinnern mich übrigens gerne an RANTANPLAN.
Wer auf SKA-P, RANTANPLAN, PANTEON ROCCOCO (musikalisch wie textlich) und Konsorten steht, wird mit NH3 eine weitere Band abfeiern können. Hoffen wir mal, die sieben Italiener im Sommer auf irgendwelchen Festivals sehen zu können. Denn da funktioniert so eine Musik unfassbar gut! Aber da ich gegen Offbeats oftmals wehrlos bin, zündet die Platte bei mir auch ziemlich gut.