Priestess - Hello Master




Stil (Spielzeit): Retro Rock (40:19)
Label/Vertrieb (VÖ): Red Ink (28.09.2007)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.priestessband.com

Die Kanadier von PRIESTESS bewegen sich irgendwo zwischen Retro Rock der Marke BLACK SABBATH, Kick As Rock à la MOTÖRHEAD und Stoner Rock artigen Soundwalzen mit einer dicken Portion TITO & TARANTULA. In der derzeitigen Retro-Welle nichts ungewöhnliches, oder?

Eigentlich nicht, aber im Gegensatz zu vielen Bands, die dem Spirit der Originale hinterher laufen, ohne wirklich eine Chance zu haben, Anschluss zu finden oder die 70er Jahre Riffs mit „moderner“ Heavyness herunter prügeln und ihnen damit jeden Charme nehmen haben PRIESTESS durchaus ihre Momente. Die kommen vor allem dann, wenn man die Verzerrer mal etwas zurück fährt und sich auf einen natürlichen und organischen Klang besinnt.
Das passiert erfreulich oft und nach den für mich zumindest soundtechnisch eher etwas verunglückten ersten beiden Songs stellt sich dann auch tatsächlich das Feeling ein, was ich von einer guten Retro Band erwarte. Etwas schade dabei ist, daß Sänger Mikey Heppner nicht all zu variable klingt. Die meiste Zeit gibt er einfach Vollgas.
Insgesamt hätte eine andere Dynamik hier und da dem Album gut getan. So wäre es zum Beispiel bei der eigentlich genialen Powerballade „Time Will Cut You Down“schön gewesen, wenn man einfach mal einen Gang zurück geschaltet hätte, um den mehrstimmigen Chorus wirken zu lassen.

Aber man sollte nicht zu viel meckern, denn im Vergleich zum Gros der aktuellen Veröffentlichungen in diesem Segment zeigen sich sich PRIESTESS abwechslungsreich und vor allem angenehm klischeefrei. Wenn jetzt neben dem Songwriting auch der Sound noch etwas variabler wird, könnte sich das Quartett als feste Größe etablieren.

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