ZOAX ist eine junge Band aus London, die seit ihrer Gründung im Jahre 2013 nach zwei EPs („Lonely Souls“ von 2014 & „Is Everybody Listening?“ von 2015) nun mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum um die Ecke kommt.
Dabei haben es die Rocker geschafft, direkt einen Deal bei Century Media einzuheimsen und sind bereit, richtig durchzustarten. Man wolle neue Musik erschaffen, die sich von allem anderen abhebt, berichtet die Band im Promotext – das gelingt den Engländern hier allerdings nur bedingt.
Die größte Krux des Album ist, dass Vieles etwas zerfahren und unfokussiert wirkt. Gute Ansätze sind häufig zu finden, werden aber nicht immer richtig ausgearbeitet. Der Opener „Bad Blood“ hätte zum Beispiel ein richtiger Hit werden können, wirkt aber nicht rund genug.
Oft sind die Songs auch sehr kurz und haben nicht genug Zeit, sich zu entfalten. ZOAX hätten gut daran getan, ein paar Songs über Bord zu werfen und stattdessen hier und da eine Minute hinzuzufügen, um ihrem melodischen Rock mit Pop-Appeal neue Qualitäten zu verpassen und auch ihr selbst gesetztes Ziel zu erfüllen, frische Impulse in die Szene zu bringen. Denn fähige Instrumentalisten sind ZOAX allemal – sie müssen nur ihre Stärken bündeln, wie beispielsweise beim formidablen Ohrwurm „Roses All The Way“.
So befindet man sich irgendwie zwischen den Stühlen – „ZuperHeroez“ ist so ein weiteres Beispiel: Hier steigt man mit einem astreinen Metalcore-Breakdown ein, über den wütend geschrien wird. Leider fährt die Produktion aus warmen, flockigen Gitarren eine ganz andere Schiene, sodass der Song ganz und gar nicht brutal wirkt; zumal immer wieder fröhliche Melodien eingeflochten werden.
Unterm Strich ist das selbstbetitelte ZOAX-Debüt keine schlechte Scheibe, aber definitiv eine, der man die Unerfahrenheit der Bandmitglieder anhört. In Zukunft könnte da aber noch Großes kommen!