Scott Stapp - The Great Divide

Review


Stil (Spielzeit): Rock/Post Grunge (42:43)
Label/Vertrieb (VÖ): SonyBMG (03.03.06)
Bewertung: Absolut gut (7/10)
Link: www.scottstapp.com

„Welcome friends, I have nothing to hide ..." - die erste Zeile des neuen Albums von Ex-CREED-Frontmann Scott Stapp klingt nach einem handfesten Programm. Und in der Tat, sämtliche Songs auf „The Great Divide" werden Fans von grungig angehauchten Rock-Klängen in CREED-Manier keinesfalls enttäuschen.

Das Songwriting ist ihm hörbar locker von der Hand gegangen, und so finden sich kaum schwache Momente auf der Platte. Abgesehen davon, dass man bereits bei seiner einstigen Combo nach dem Hören von zwei Alben auf den Klang des dritten schließen konnte, und auch jetzt wieder die bekannten Trademarks angehäuft werden - das Credo lautet erneut: rocke dick aber melodisch, texte pathetisch und bleibe stets mainstreamtauglich - kann man Herrn Stapp handwerklich nicht ans Bein pinkeln. So manche Band würde ihre Seele verkaufen, um die laszive Schönheit von Songs wie „Justify" oder den kitschig-emotionalen Pop-Appeal des Titeltracks „The Great Divide" zu erreichen. Und eine ganze Menge anderer Leute bekommt schon beim Hören des Namens von Selbstdarsteller Stapp Pickel am Hals, auch klar.

Es gibt Dinge, die ändern sich nicht: Scott Stapp steht für große Posen, singt dabei jedoch alles andere als poserhaft und lässt sich musikalisch nach wie vor ebenso eindeutig heraushören wie die Genrekollegen von NICKELBACK und Konsorten. Ein überdurchschnittlich wohlklingendes Solo-Album hat er produziert, das jedoch keine Überraschungen bietet - warum auch, denn zehn gute bis sehr gute Songs reichen ja schon und werden dem Genre-Anspruch mehr als gerecht.

Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!