Stil (Spielzeit): Rock (44:26)
Label/Vertrieb (VÖ): Grönland Records/Virgin (20.01.06)
Bewertung: Unterhaltsam (5/10)
Link: www.ak4711.de
Wer am gestrigen Donnerstag TV Total geguckt hat, der wurde Zeuge eines netten Auftritts der Band AK4711, die beim sendungsinternen Bundesvision Song Contest 2006 für NRW antreten wird - vier gut gelaunte Mädels, die deutsche Texte auf mehr rockig als punkige Klänge singen, verziert mit allerlei elektronischen Soundspielereien. Das Debüt produziert von Andy Gill (u.a. Killing Joke, RHCP) steht nun in den Regalen und ich könnte mir vorstellen, dass es sich ganz gut verkaufen wird.
AK4711 spielen die Art von Musik, die man seiner Freundin für Frauenrunden in der Küche schenken möchte (das war wirklich meine erste Intention und nein, ich bin kein Chauvinist!) - treibend, griffig, rockig und mit Texten, die zwar nicht gerade intellektuell oder tiefsinnig rüberkommen aber größtenteils intelligent zusammengeschraubt sind. Ausnahmen bestätigen die Regel (Lyrics über Tagebücher und Lollipops sind dann doch nicht gerade mein Ding), aber ich denke, der Sinn dieses Albums ist in erster Linie Spaß - und die Damen haben und vermitteln eben diesen.
Leider klingt der Sound von „Erste Hilfe" ein wenig zu steril und „produziert". Das wird live wesentlich mehr Pfeffer haben, denn sowohl kompositorisch als auch technisch gibt's an den 13 Songs nicht viel zu meckern - besonders Frontfrau Anja setzt ihre Stimme variabel ein, das Pendeln zwischen Singalong und Rock gelingt ihr mit einer gewissen Laszivität, welche dieses Album auch für Männer ein wenig prickelnd macht.
Es fällt mir schwer, ein Fazit zu ziehen, denn im Grunde ist mir die Musik viel zu harmlos und auch textlich insgesamt zu postpubertär - kaufen würde ich mir die Scheibe also nicht; meine Freundin wird sich jedoch darüber freuen, vermute ich.
Übrigens: Der Bandname setzt sich nicht nur aus den Ziffern eines kölnischen Duftwassers zusammen, sondern auch aus den Kürzeln einer russischen Maschinenpistole. Ups ...
Chris
Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!