Stil (Spielzeit): Melodic Metal/Hard Rock (44:13)
Label/Vertrieb (VÖ): Cruz Del Sur Music/Alive (24.08.2007)
Bewertung: Guter Durchschnitt (5/10)
Link: http://www.burnung-village.com
Die amerikanischen Melodic Metaller WIDOW liefern mit „Nightlife“ ihren insgesamt zweiten Tonträger ab und spendieren darauf elf Stücke, die sich zwischen gemäßigtem Thrash und US Hard Rock einpendeln.
Dabei ist an der instrumentalen Umsetzung schon mal wenig zu meckern. Die Riffs gewinnen vielleicht keinen Innovationspreis (aber welche Band kann heute schon von sich behaupten, etwas wirklich Neues zu kreieren?), sollten aber jedem Traditionalisten Freude bereiten und auch die Vocals von Sänger und Gitarrist John E. Wooten IV. gehen absolut in Ordnung. Also eigentlich alles im grünen Bereich, oder?
Nicht ganz, denn zwei wirklich große Mankos trüben den Genuss gewaltig. Da wäre zum einen das arg lasche Horror-Gimmick, das sich durch alle Texte der Band zieht, aber zu dem eher fröhliche-aggressiven Sound der vier Amis einfach nicht so recht passen will. Die Jungs sind in etwa so Düster wie das örtliche Freibad im Hochsommer und ein paar Party Texte würden der Truppe deutlich besser zu Gesicht stehen. Zum anderen nerven die einfach nur unterirdischen Growls von Gitarrist Chris Bennet bei jedem Einsatz. Ja, es mag heutzutage in Mode sein cleanen Gesang und Geschrei zu mischen, aber erstens passt es hier ums Verrecken nicht, zweitens ist es auch in 99% aller anderen Fälle überflüssig wie ein Kropf.
Bleiben am Ende noch die beiden Coverversionen. Da wäre zum einen „Ain't Talking 'Bout Love“ von VAN HALEN, bei dem sich leider zeigt, keiner der beiden Vocalisten auch nur ansatzweise mit dem Original mit...mithalten kann. Bei „I Stole Your Love“ von KISS zeigt sich außerdem, daß es nicht immer angeraten ist, ein Stück aus den 70ern in ein modernes Arragement zu zwängen, dabei ist der Chorus sogar einigermaßen gelungen. Wo ich also gerade bei dem Thema „Überflüssig“ war: Diese Coverversionen braucht kein Mensch.
Eigentlich schade, denn sowohl die druckvolle Produktion als auch die Old-School-Riffs zeigen, daß die Band Potenzial besitzt. Wenn das Quartett mal ein Wenig die Sonne rein lassen würde, könnte die Musik wirklich Spaß machen. So lange aber verbleiben die Jungs im Mittelmaß und messen sich mit ihren Pseudo-Deathmetal Anleihen mit den falschen Konkurrenten.