Heavy Tiger - Glitter

Heavy Tiger - Glitter
    Poppiger Rotzrock? Oder rotziger Poprock?

    Label: Wild Kingdom Records/Sound Pollution Distribution.
    VÖ: 24.03.2017
    Bewertung:6/10

    HEAVY TIGER im Web


Lust auf eine gute halbe Stunde Gute Laune-Rock, passend zum Frühlingsanfang? Dann servieren euch HEAVY TIGER genau das richtige Futter. Die drei Schwedinnen verbreiten auf ihrem zweiten Album "Glitter" richtig gute Stimmung und holen den Sommer in die Boxen.

Dabei führen uns Maja Linn (Gitarre/Vocals), Sara Frendin (Bass) und Astrid Carsbring (Drums) mit dem Albumtitel und dem Cover kräftig an der Nase herum: Man könnte glatt auf die Idee kommen, dass sich das Trio dem Glam Rock verschrieben hat. Weit gefehlt: HEAVY TIGER sind THE RUNAWAYS in jünger, THE HELLACOPTERS in weiblich oder THE DONNAS in rotzig. Höchst eingängige Hooklines, schrammelige Siebziger-Gitarren, Ohs, Wohos und Ahs en masse, ein gutes Stück Pop-Attitüde - und fertig ist ein Hit-Cocktail, dem man sich nur schwer entziehen kann.

Poppig-rotzige Rocknummern mit Gute Laune-Garantie

Maja Linns Riffs sind schrammelig, ihre Soli kurz und simpel, die Vocals mädchenhaft melodisch. Sara Frendin hat am Bass weniger zu tun als Cliff Williams, und Astrid Carsbring reichen drei Trommeln und zwei Becken, um ihre Mädels anzutreiben. Mehrstimmige Backing Vocals und Händeklatschen gehören zum guten Ton, "The Only Way Is Up" oder "No Tears In Tokyo" schrammen haarscharf an der Pop-Kitsch-Grenze vorbei. Trotzdem (oder gerade deshalb?) machen sie die Gehörgänge glücklich.

Der flippige Opener "I Go For The Cheap Ones" und "Shake Me" rocken ungezügelt nach vorne, "Catwalking On A Dogday Afternoon" bringt mit halbballadesker Stimmung und schönem Refrain ein bisschen Abwechslung rein, "Feline Feeling" besitzt eine leicht melancholische Note. Viele Nummern sind trotz latenter Rotzigkeit radiokompatibel. Die Produktion von Rikard Löfgren, der schon mit ENFORCER, SISTER SIN und MUSTASCH gearbeitet hat, ist schön erdig, warm und ehrlich.

Nix besonderes - aber macht halt Spaß

HEAVY TIGER spielen definitiv keinen schmutzigen Straßenköter-Rock. Dafür sind die Ladies zu "sauber" und die Songs zu poppig. Und wirklich bahnbrechend ist die zweite Scheibe des schwedischen Triio jetzt nicht. Aber: "Glitter" steckt voller Gute Laune-Nummern, die man nach wenigen Durchgängen mitsummen, -pfeifen und -singen kann - und macht einfach Spaß. Is' so.

Trackliste

1. I Go for the Cheap Ones
2. Feline Feeling
3. Shake Me
4. No Tears in Tokyo
5. The Only Way Is Up
6. Catwalking on a Dogday Afternoon
7. Downer and a Sunny Day
8. Keeper of the Flame
9. Star Shaped Badge and Gun Shy
10. Jemma
11. Devil May Care

Band

Maja Linn - Guitars, Vocals
Sara Frendin - Bass
Astrid Carsbring - Drums

Chrischi

Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten

Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...