Kings Of Broadway - s/t

Kings Of Broadway - s/t
    Modern Metal/ Modern Rock

    Label: Pride & Joy Music
    VÖ: 28.04.2017
    Bewertung:4/10


KINGS OF LEON, NICKELBACK, BON JOVI. Drei Größen der Radiorockmusik, die vielleicht 2006 die Massen begeistert haben, aber das ist schon lange her. Wieso 2017 eine Kopie der vergangenen Ära erstellen? Das Debüt der italienischen Modern Rocker KINGS OF BROADWAY (der Name hat irgendwie auch eine Ähnlichkeit mit den bereits genannten vermutlichen Originalen) wirkt zwar zunächst vielversprechend, doch ist es leider nicht.

In den ersten paar Sekunden von „First Day Of My Life“, dem ersten Song der Platte, bin ich über die verdammt gute Aufnahmequalität des Debütalbums überrascht, doch sobald der Gesang einsetzt, schaue ich doch noch einmal nach, ob ich mir gerade nicht etwa doch eine NICKELBACK-CD anhöre. KINGS OF BROADWAY machen Musik, die darauf abzielt, im Radio rauf und runter gedudelt zu werden, doch gerade in der Rockmusik muss man sich etwas einfallen lassen, um aus der Masse herauszustechen und nicht wie eine billige Nachmache irgendeiner namenhaften Band zu klingen. Und genau das ist hierbei das Problem.

Technik versus Einfallsreichtum

Der Gesang ist technisch gesehen echt super und gefühlvoll, aber nichts Besonderes, die Lyrics sind langweilig, vorhersehbar (einen standardisierteren Text hätte man sich kaum einfallen lassen können) und auf Massentauglichkeit bedacht, Melodien und Riffs sind flach und uneinprägsam. Kurz: Die Musik ist zwar professionell aufgenommen, aber auf dieser Scheibe sind alle Klischees vereint und widerwillig auf 40 Minuten zusammengepresst. Versteht mich nicht falsch, die Lieder sind in Ordnung – aber mehr auch nicht.

Bei den ersten Liedern „Beserk“, „Shallow Ground“ und „Quantum Leap“ lausche ich gespannt, ob nicht doch noch etwas Überraschendes kommt, doch nach „Dancing On The Edge“ gebe ich schließlich auf und unterdrücke mein Gähnen. Das verdammt einseitige Klangbild bringt mich immer wieder fast dazu, die Lieder zu überspringen. Okay, ein paar „Features“ haben KINGS OF BROADWAY schon eingebaut, wie zum Beispiel die metalartigen Parts mit Electronica- und Streichersynthies in „Shallow Ground“, aber auch die wollen sich nicht in das restliche Gesamtpaket einbetten lassen.

Man kann doch auch mal seinen eigenen Senf dazugeben

Wie es ein übliches Rockalbum so will, sind auch ein paar ruhigere Lieder, wie „Quantum Leap“ oder „Never Enough“ auf dem Album vertreten und die, die eine prinzipiell exakte Kopie eines bereits vorhandenen Liedes anhören wollen, können sich zum Schluss noch die Coverversion von „Counting Stars“ (Original: ONE REPUBLIC) reinziehen. Auch wenn man eine Coverversion aufnimmt, kann man doch wenigstens eine eigene Note dazugeben, aber selbst dabei sind KINGS OF BROADWAY erfolgreich gescheitert.

Mein Fazit: Die Musik zeichnet nichts Besonderes aus. Leute, wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Und KINGS OF BROADWAY – ich muss euch vielleicht enttäuschen, aber die harte Wahrheit ist, dass so keine Musikgeschichte geschrieben wird.

Tracklist:

First Day Of My Life
Berserk
Shallow Ground
Quantum Leap
Never Enough
Iron Lady
Dancing On The Edge Of Time
Through It All
Hit The Ground
Counting Stars

Die Band:

Bass - JJ Andreaone
Gesang - Tiziano Spigno
Gitarre - Aldo Lonobile, Ricky Messeri
Schlagzeug - Luca Cartasegna

Nana

Stile: Atmospheric Black Metal, Stoner Rock, Melodic Death Metal, Metal-/Deathcore, slavischer Postpunk, Synth-Pop

Bands: Altin Gün, Agar Agar, Boy Harsher, Children of Bodom, Mars Red Sky, John Maus, Lorna Shore, Jonathan Hulten, Myrkur, Molchat Doma, Polyphia

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