Link: www.billycorgan.com
Mit viel Spannung wurde diese Platte erwartet, schließlich ist Billy Corgan nicht irgendeiner, sondern der ehemalige Sänger der Smashing Pumpkins. Fans dieser schon länger aufgelösten Band sollten ein Ohr riskieren, bevor „The Future Embrace" in ihren Besitz wandert – denn mit den Pumpkins oder Zwan hat dieses Album herzlich wenig gemein, nimmt man den unverändert charakteristischen Gesang einmal aus.
Kaum eine Gitarrenlinie, die nicht flirrt oder irgendwie verfremdet wurde, der Rhythmus kommt aus dem Computer, ebenso wie die elektronischen Soundscapes und Elektroschnipsel, die hintergründig herumflirren. So erinnert Corgans Debüt nur entfernt an seine Roots in der Rockmusik, eher passen die schwummerigen Vibes in die Ecke von The Cure oder Depeche Mode, zumal Robert Smith beim äußerst getragen interpretierten Bee Gees-Cover „To Love Somebody" ebenfalls mit von der Partie ist. Scheinbar öffnet Corgan sich auf seinem Solowerk mehr als zuvor, denn nicht nur das Cover zeigt ihn verstörend bloß, auch die Texte klingen intim und nachdenklich.
„The Future Embrace" braucht seine Zeit, doch dann gewinnt die Faszination Oberhand über den anfänglichen Zweifel: Ja, es ist ein gutes Album. Aber eben total anders.
Stil (Spielzeit): Electronic Rock (45:31)
Label/Vertrieb (VÖ): Reprise/Warner (20.06.05)
Bewertung: Gewöhnungsbedürftig gut (6/10)
Chris
Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!