Sicherlich werden Fans von Porcupine Tree die fünf Norweger mögen, der für mich augenblicklich treffendste Vergleich, denn auch auf „Misty Trails" werden zeitlose, magische Klangwelten mit organischen Mitteln geschaffen. Oftmals mit interessanter Instrumentierung: Akustik-Bass, Glockenspiel, Banjo, Akkordeon, Perkussion, Klavier, Akustik- und Steel Gitarre; stets unaufdringlich leicht, ohne in irgendwelche nervig-verschrobenen Songwriter-Gefilde abzudriften.
„Nowhere Town" beispielsweise wäre ebenso auf dem Debüt von Norah Jones richtig gewesen, „Dark Horse" hätte jedem Country-Album gut getan. Gesanglich fühle ich mich stellenweise an Led Zeppelin erinnert, zumal auch die Arrangements unzweifelhaft von den Siebzigern inspiriert wurden. Seit 1998 besteht das aktuelle Line-Up um Gunnar Emmerhoff, ihr Debüt „Viva Revenge" traf auf große Publikumsliebe und auch das 2001 folgende Album „Loosebox" wurde in Norwegen begeistert aufgenommen. Mit „If This Darkness Lingers" erschien 2003 das dritte Werk, welches sogar die Kritik in ungewöhnlichem Maße abfeierte.
„Misty Trails" ist die daraus gefilterte Zusammenstellung der laut Platteninfo „schönsten und aufregendsten" Songs von Emmerhoff And The Melancholy Babies, welche die Band auch hierzulande ins Rampenlicht zieht. Dass das der richtige Platz für sie ist, daran habe ich keinen Zweifel.