Hypnos - GBG Sessions Tipp

Hypnos - GBG Sessions
    Heavy Rock

    Label: The Sign/ Cargo
    VÖ: 20.04.2018
    Bewertung:8/10

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Wenn ich an Live-Aufnahmen denke, kommen mir zunächst Rauschen, schlechte Qualität und schiefe Töne in den Sinn. Mit der heutigen Technik ist das natürlich eine überholte Vorstellung, dennoch überraschen mich HYPNOS‘ Live-Aufnahmen „GBG Session“ ganz schön ordentlich.

HYPNOS werden von der Presse als eine der vielversprechendsten Heavy Rock-Bands Schwedens angepriesen. 2013 wurde die Band gegründet und hat bereits zwei Alben veröffentlicht, das letzte liegt schon zwei Jahre zurück. Es ist also höchste Zeit für etwas Neues! Und genau das wird uns dieses Jahr geboten: ein neuer Sänger, dieses wundervolle Live-Album und wir dürfen im Herbst dieses Jahres sogar ein neues Studioalbum erwarten – wenn das nicht tolle Aussichten sind!

Auf „GBG Sessions“ werden alle Erwartungen über die Livequalität des Quintetts aus Göteborg erfüllt. Auf der Scheibe findet man sechs alte Songs, ebenso wie zwei komplett neue Tracks, darunter das ABBA-Cover von „Gimme! Gimme! Gimme!“ und anstatt das Pop-Geplänkel einfach zu kopieren, adaptieren HYPNOS viel eher ihren eigenen Stil auf den Song. Aus Synthesizern werden markante und rasante Gitarrenläufe – so sollten Cover gespielt werden.

Zurück in die Zeit

Auch in ihren eigenen Songs scheinen die Jungs die Helden ihrer Jugend (bzw. ihre Eindrücke aus Papas Musiksammlung) nicht loslassen zu können, denn geprägt sind HYPNOS definitiv von dem Rock der 70er Jahre und Anfang der 80er. Deutliche Einflüsse des „New Wave Of British Heavy Metal“ lassen den skandinavischen Touch wohl eher (vielleicht zum Bedauern des einen oder anderen Fans) schwinden, doch man könnte fast meinen, dass der neue Sänger der Klon von IRON MAIDENs Bruce Dickinson sei. Während er in den hohen Tönen die Sau rauslässt, schwächelt er zumindest unter dem Druck der Live-Aufnahme bei den tieferen Tönen.

Diese Imperfektionen sind jedoch die wenigen auf der Platte, die sie als eine Live-Aufnahme überhaupt erst erkennbar machen - rohes Material, das aber eigentlich doch gar nicht so roh ist. Die Presse hat wohl nicht übertrieben, HYPNOS sind absolute Livekandidaten. Die Vorfreude auf den diesjährigen Herbst steigt!

 

Tracklist

Ain't No Fool
Border Patrol
Hands Of Evil
Nightmares
Looking Out
1800
The Mountain
Gimme! Gimme! Gimme!

Nana

Stile: Atmospheric Black Metal, Stoner Rock, Melodic Death Metal, Metal-/Deathcore, slavischer Postpunk, Synth-Pop

Bands: Altin Gün, Agar Agar, Boy Harsher, Children of Bodom, Mars Red Sky, John Maus, Lorna Shore, Jonathan Hulten, Myrkur, Molchat Doma, Polyphia