Stil (Spielzeit): Kick-Ass Rock'N'Roll (17:59)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenproduktion (2006)
Bewertung: 7/10 Punkte
Link: http://www.taletellers.de
Na bitte, es geht doch. Da flattern auch heute noch dutzende von schwach produzierten Eigenproduktionen auf den Schreibtisch, dabei muss beim heutigen Stand der Technik selbst eine günstige Produktion nicht mehr billig klingen. Das deutsche Quartett TEALTELLERS hat das erkannt und legt mit „The Missiles Of Mercy“ eine EP vor, die sich sehen bzw. hören lassen kann.
Wobei das Sehen auch nicht zu kurz kommt. Immerhin zeichnet für das Cover niemand anderes als Mark Wilkinson verantwortlich, der u.a. schon das Cover für JUDAS PRIESTs „Painkiller“ beisteuerte.
Stilistisch bewegen sie die vier Jungs aus Dörsdorf in der Schnittmenge zwischen Kick-Ass Rock’N’Roll, Punk und 80er Heavy Metal, und sie haben ihre Hausaufgaben gemacht. Die Instrumentalisten spielen ohne Ungenauigkeiten auf den Punkt, der Gesang und die Backroundvocals passen und sogar das Schlagzeug klingt gut… alle üblichen Anfängerfehler wurden erfolgreich umschifft. Nach dem Instrumentalintro Missiles Of Mercy kommt der, bei verschiedenen Internetplattformen erfolgreiche, Opener Bad Motherfucker, der eher die Rock’N’Roll Schiene fährt. Das Riff von G.D.A. könnte auch von MOTÖRHEAD stammen, doch der cleane Gesang von Alan Costa und der Orgeleinsatz steuern den Song wieder in eine ganz andere Richtung. Beim Rausschmeißer Mr. President wird dann das Tempo etwas herausgenommen. Der Song klingt fast modern und hätte wahrscheinlich am ehesten Radiopotenzial.
Alles in allem eine runde Mischung, die TALETELLERS zu bieten haben. Der Gesang könnte noch etwas rauer und rotziger kommen, und vielleicht sollte die Band noch etwas an ihrem Image feilen. Die aktuellen Bandfotos laden eher zu Schmunzeln ein. Trotzdem sollte man dieser Band eine Chance geben und es ist nur zu hoffen, dass sich bald ein Label findet, das genau das tut. Bisher kann die EP über die Homepage der Band bezogen werden