Jerry Lee Lewis - Last Man Standing




Stil (Spielzeit): Rock'N'Roll (1:06:43)
Label/Vertrieb (VÖ): Edel Records/Edel (27.10.2006)
Bewertung: Eine kleine Geschichtsstunde (7,5/10 Punkten)
JERRY LEE LEWIS ist einer der Väter des Rock’N’Roll und damit gewissermaßen einer der Großväter des Metals. Der mittlerweile 71 jährige Pianist und Sänger nahm 1954 für das legendäre Label Sun Records, bei dem auch ELVIS PRESLEY, JOHNNY CAHS und ROY ORBISON unter Vertrag standen, sein erstes Album auf. Es folgten Hits wie „Whole Lotta Shakin’ Goin’ On“ oder „Great Balls Of Fire“, lengendäre Auftritte bei denen LEWIS sein Klavier mit Händen und Füßen traktiert und ein Mal sogar anzündet, um dem nach ihm auftretenden Chuck Berry die Show zu stehlen. Ein skandalträchtiges Leben voller Höhen und Tiefen. Auf Last Man Standing, dem ersten Studioalbum seit zehn  Jahren, präsentiert LEWIS 21 Songs der zweiten Rock’N’Roll Generation im Duett mit Stars wie JIMMY PAGE, BRUCE SPRINGSTEEN, MICK JAGGER, ERIC CLAPTON aber auch KID ROCK.

Die erste Überraschung folgt, kaum dass ich die CD in den Player geschoben habe. Die 71 Jahre hört man JERRY LEE LEWIS nun wirklich nicht an. Bei dem einen oder anderen Song könnte man sogar fast denken, die letzten 50 Jahre wären spurlos an einem der wildesten Rock’N’Roller vorbei gegangen. Aber natürlich hat die Zeit ihre Spuren hinterlassen. So trägt LEWIS der Tatsache Rechnung, dass er bereits Ende der 60er Jahre ins Country-Genre wechselte. Dementsprechend wird nur bei wenigen der 21 Coverversionen von Bands wie den ROLLING STONES, LED ZEPPELIN oder VAN MORRISON der wilde Rock’N’Roll ausgepackt. Stattdessen dominieren bluesige Töne, bei denen auch schon mal Geigen oder Steelguitars auftauchen und damit den Klassikern oft einen ganz neuen Touch verleihen. Richtig gerockt wird aber trotzdem bei Stücken wie Rock And Roll, Pink Cadillac, Travelin’ Band, Sweet Little Sixteen bei dem Ringo Starr beweist, dass er eben kein geborener Sänger ist, I Saw Her Standing oder dem Hadacol Boogie

Last Man Standing ist ein Stück klassischer Rock’N’Roll, das heute sicher nicht mehr zeitgemäß wirkt, aber gerade das macht seinen Charme aus. Wer sie im Rock’N’Roll der 50er und 60er Jahre zuhause fühlt und auch mit Conutry und Rithm&Blues etwas anfangen kann, sollte sich diese CD nicht entgehen lassen. Für alle, die sehen wollen, wo die Wurzeln ihrer Musik liegen, ist JERRY LEE LEWIS der perfekte Lehrmeister.