Wie die vier Musiker schon auf “IV” bewiesen haben, wird nun ein ernsthafterer Weg eingeschlagen, der uns noch tiefer in die Schlachtfelder des New Wave Of British Heavy Metal führen wird. Doch bis dahin ist es ein Stück, denn die Jungs scheinen ihr spielerisches Rumgefriemel noch nicht ablegen zu können, was aber gerade bei “V” von großem Vorteil ist – eine weitere NWOBHM Band hat die Welt nicht nötig, aber vier wackere Norweger namens SPIDERGAWD schon.
Es scheint, als wären Saxophone momentan angesagt und das verständlicherweise, denn zu fetten Bässen und Riffs harmoniert es nicht nur gut, sondern lässt skurrile Melodien emporsteigen, die dem ganzen Album ein dystopisch-fabelhaftes Setting verleihen.
Kontrastprogramm dazu bietet Per Bortens Stimme , die so solide wie immer neuzeitlichen Rock 'N Roll zum Besten gibt.
Bestückt mit wundervollen Soli, hauchen sie ihrer Musik ein Fünkchen Retro zu, dass im Hinterkopf direkt Namen wie “Motorpsycho”, “Motörhead”, “Iron Maiden” und “Black Sabbath” aufleuchten. Im Vergleich zum Vorgänger folgen SPIDERGAWD diesmal noch eher dem amerikanischen Vorbild, jedoch mit einem Tick mehr Tohuwabohu und das auch streckenweise vielseitiger als bislang.
Die Wechsel von Akustik zu Doom und verzaubertem Saxophon mit Eigenleben bieten den Norwegern genug Raum, um den wohl eher uninnovativen Riffs neues Leben zu geben und den gewünschten “Aha”-Effekt zu zaubern, der dann aber doch hin und wieder vermisst wird.
Wenn es irgendein Genre gibt, das so zeitlos ist, wie Rock 'N Roll und Hard Rock, dann ist das der Heavy Metal. Die Herausforderung ist es nun noch, ebendiesen etwas interessanter, neuer zu gestalten, denn durch pures Nachgeeifer wird nichts Eigenproduziertes mit eigenem Fingerabdruck entstehen.
SPIDERGAWD haben qualitativ definitiv eine Schippe draufgelegt, doch scheint es, als würde dadurch ihr Fingerabdruck immer unkenntlicher werden, der beim Vorgänger noch ziemlich deutlich zu identifizieren war. Trotz allem stellt „V“ in seiner Essenz in jedem Fall ein unverwüstliches Album dar, das von jedem Musikliebhaber ein positives Feedback bekommen sollte.
Tracklist:
All And Everything
Ritual Supernatural
Twentyfourseven
Green Eyes
Knights Of C.G.R.
Avatar
Whirlwind Rodeo
Do I Need a Doctor...?
TOUR 2019
09.03.2019 Dortmund (DE), FZW
10.03.2019 Bremen (DE), Tower
13.03.2019 Hannover (DE), Lux
14.03.2019 Frankfurt/Main (DE), Nachtleben
15.03.2019 Bielefeld (DE), Forum
16.03.2019 Köln (DE), Luxor
17.03.2019 Karlsruhe (DE), Die Stadtmitte
20.03.2019 Winterthur (CH), Gaswerk
21.03.2019 Salzburg (AT), Rockhouse
22.03.2019 Vienna (AT), Arena
23.03.2019 Munich (DE), Strom
26.03.2019 Nürnberg (DE), Hirsch
27.03.2019 Leipzig (DE), UT Connewitz
28.03.2019 Hamburg (DE), Knust
29.03.2019 Dresden (DE), Beatpol
30.03.2019 Berlin (DE), Musik & Frieden