Da ich das Trio schon seit der ersten Platte verfolge und es mir entsprechend ans Herz gewachsen ist, hatte ich ordentlich Bammel vor „Romeo“ – oder wohl eher davor, von ihm enttäuscht zu werden. Doch diese Sorgen waren unbegründet, denn wenn die Berliner Jungs eins können, dann abliefern. Über die Jahre konnten GHOSTMAKER ihr Niveau stets halten, und auch wenn der Neuling ein wenig schwerer zugänglich ist, so zeigt er doch um einiges mehr an Vielfalt, als uns je zuvor dargeboten wurde.
Von klassischem Rock'n'Roll mit düsterem Einschlag, einem gekonnten Mix aus Softness und entsprechender Härte, 80er-Feeling über jede Menge Kopfstimmen und einem Zirkus- und Xylophonwahnsinn ist alles vertreten. GHOSTMAKER lassen die volle Retrobombe erbarmungslos auf uns los. GHOSTMAKERs Signature-Sound? Genau das! Kompromisslosigkeit, Rock mit einem Twist und sich einen Scheiß dafür interessieren, ob der alteingesessene Classic Rocker einverstanden ist.
Ihre Kreativität war schon seit der ersten Scheibe „Aloha From the Dark Shores“ präsent und sie ist auch nicht verloren gegangen, wie sich an Songtiteln wie „Lizardurus“, „Road Jesus“ oder „Nikotine Shake“ zeigt. Vielmehr erhält man den Eindruck, dass sie seit der letzten EP „Voices From Suite 27“ (an dieser Stelle ein Lob an die stringente Namensgebung) noch einen Kreativitätsboost erfahren haben, denn im Vergleich zur letzten LP „Buzz“ ist „Room Service Romeo“ nicht mit allerhand Zwischenspielen aufgefüllt, sondern enthält 11 komplette, allesamt grandiose Hits.
Aus meiner Sicht ist GHOSTMAKER eine Underground-Band, die um Welten mehr Aufmerksamkeit verdienen müsste. Ich freue mich auf jeden Fall auf die nächsten Veröffentlichungen und bin gespannt, welche Geister das Trio sonst noch auf uns loslassen wird.
Tracklist:
- Room Service Romeo
- Lizardurus
- Kalifornia Avalon
- Amerikan Limbo
- Saturday*Six*Teen
- Smokewatcher
- Road Jesus
- Black Velvet Sky
- Nikotine Shake
- Lunaray
- White Fence