The Big Dirty - The Sex

The Big Dirty - The Sex

THE BIG DIRTY sind eine Sleaze-Rock-Band aus dem englischen Northamptonshire. Der Titel ihres Debüts klingt nach entsprechend großer Klappe: „The Sex“.

„The Sex“: Professionelle Vorstellung

Musikalisch machen die vier Jungs keine Gefangenen. Hier wackelt nichts: fette Riffs auf der Schwelle zwischen Rock und Metal, eine pumpende Rhythmus-Sektion mit ordentlich Rock-n-Roll-Vibe, genug Modernität im Sound, um nicht altbacken zu wirken. Und ein Sänger, der sich vor den Vorbildern sicher nicht verstecken muss: Melodisch und rau, teilweise mit Vince-Neil-Katzenjammer trägt er jeden einzelnen Song auf „The Sex“ souverän und professionell über die Zielgerade.

THE BIG DIRTY liefern - auch ohne großes Label

THE BIG DIRTY haben ein Gespür für Melodien und Ohrwürmer. Dass manche Songs einen zweiten Durchlauf brauchen, bis sie hängenbleiben, ist nicht weiter schlimm. Und auch, dass beim Debüt der große Hit noch nicht dabei ist, kann man verzeihen. Beeindruckend ist auf jeden Fall die fette, klare Produktion, die die Stücke so glänzen lässt, wie es sich in diesem Genre gehört. Und das ohne Label im Rücken – Hut ab. Fans von MÖTLEY CRÜE, STEEL PANTHER, WINGER, oder auch H.E.A.T. könnte THE BIG DIRTY definitiv gefallen.

Schmierige Fantasien

Was THE BIG DIRTY nicht können ist, dem Sleaze Rock neues Leben einzuhauchen. Dafür sind die Themen zu generisch: Mehr als feuchte Schlüpfer und sexuell aufgeladene Egomanie fällt der Band nicht ein. Was in den 80ern, der Zeit der großen Stadionbands, vielleicht als Geste der Götter vom Rock-Olymp wahrgenommen wurde, ist heute nur noch die schmierige Fantasie mittelalter(licher) weißer Männer. Denen bleibt nichts übrig, als dem ganzen Quatsch ein bisschen Ironie überzustülpen, um nicht ans nächste Sexismus-Kreuz genagelt zu werden.

Bunte Leggings reichen nicht für die große Show

Reicht das? Darüber lässt sich schon bei STEEL PANTHER streiten, auf die sich THE BIG DIRTY ganz offenbar beziehen. Die ziehen es aber wenigstens konsequent durch, während THE BIG DIRTY sich nur bunte Leggings über die feisten Ärsche ziehen und laut „ficken“ rufen. Um die große Rockshow zu inszenieren, müssten die Jungs noch ein paar Gänge hochschalten.

Tracklist:

  • The Sex
  • Hold My Beer
  • Dirty Rider
  • Whiskey Pistol
  • Love With The Lights Off
  • Take It Slow
  • All Night Long
  • Devil Woman
  • Rhythm Of My Drum
  • Hush
  • Sensual Lover
  • Lightweight Champion
  • Wham Bam (Thank You, Ma’am)

Helge

Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.

Bands

Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...

Prägende Alben

AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
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