Dirty Sound Magnet - Live Alert Tipp

Dirty Sound Magnet - Live Alert

UK-Tour? Live-Mitschnitt mit jubelnden Fans? Den Plänen des Schweizer Rock-Trios DIRTY SOUND MAGNET hat die Corona-Pandemie einen abrupten Strich durch die Rechnung gemacht. Doch die Band wollte das geplante Live-Album unbedingt machen – und so entstand „Live Alert“ eben im heimischen Studio, mit einem zweiköpfigen Film-Team als Publikum.

DIRTY SOUND MAGNET: Klassisches Power-Trio in perfekter Harmonie

DIRTY SOUND MAGNET sind ein klassisches Power-Trio aus Schlagzeug, Bass und Gitarre/Gesang, das sich deutlich vor dem Sound der 70er verneigt. Die Mischung aus LED-ZEP-Rock und PINK-FLOYD-Psychedelic ist perfekt ausbalanciert, sodass sich die Songs weder in ausuferndem Guitar-Hero-Gegniedel noch in Kiffer-Sphären verhaspeln. Die drei haben die Songs ihrer bisherigen zwei Alben mittlerweile perfekt drauf – „Live Alert“ ist bei allen notgedrungenen Kompromissen ein Zeugnis davon, wie wunderbar drei Instrumente harmonieren können. Jedes Element findet sowohl im Songwriting als auch im Sound gleichermaßen Platz. Die Freude am Improvisieren ist groß, kein Wunder, dass die Band diese bühnenerprobten Versionen ihrer Lieder veröffentlichen wollte.

„Live Alert“ ist ein hörbarer Kompromiss, der das Beste draus macht

Gute Songs, gute Band, guter Sound – was fehlt, ist die Live-Atmosphäre. So bleibt „Live Alert“ ein hörbarer Kompromiss, aber DIRTY SOUND MAGNET machen das Beste draus und Lust und Hoffnung auf bald wieder bespielbare Bühnen. Weiterer Kritikpunkt ist der Gesang, der im Vergleich zu der fantastischen Arbeit an den Instrumenten etwas schwach und stellenweise unausgereift klingt. Oder ist er bewusst etwas nerdig gestaltet?

Starke Coverversionen zweier Klassiker

So oder so ist „Live Alert“ ein Leckerbissen. Zu den eigenen Songs gesellen sich noch mit „Black Dog“ (LED ZEPPELIN) und „Have A Cigar“ (PINK FLOYD) zwei sehr gelungene Coverversionen. DIRTY SOUND MAGNET haben sich den großen Namen furchtlos genähert und den Klassikern eine eigene Färbung gegeben. Super Sache, die Fans jener zwei Über-Bands oder auch aktuellen Retrorockern wie BIRTH OF JOY gefallen wird.

Helge

Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.

Bands

Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...

Prägende Alben

AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
...

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