Wer jetzt aber die angestaubte Nostalgie-Performance eines hoffnungslos überalterten Künstlers erwartet, irrt gewaltig. "Detroit Stories“ ist zwar auf der einen Seite ein Liebesbrief an eine ganz besondere Epoche der amerikanischen Rock-Kultur, porträtiert andererseits aber auch einen Weltstar in seinem zweiten (oder dritten) Frühling. Entsprechend hallen Stücke wie "Rock & Roll“, "Hail Mary“ oder "Independence Dave“ so feurig unverbraucht aus den Boxen, dass der aktuellen Künstler:innen-Generation Angst und Bange werden könnte.
"Shock rock, choppin' block, songs to make your heart stop" – die Texte sind Programm
Absoluter Trumpf – und von einem Künstler COOPER‘schen Formats nicht anders zu erwarten – ist hierbei das abwechslungsreiche Songwriting, von dem "Detroit Stories“ enorm zu profitieren vermag. Da steht das flotte "Go Man Go“ neben dem textlich grandiosen Songwriter-Rocker "Our Love Will Change The World“, während auf das groovige "Sister Anne“ die experimentelle Suizidpräventionshymne "Hanging On By A Thread (Don‘t Give Up)“ folgt.
Trotz der 15 Songs starken Tracklist verschwimmen die Grenzen zwischen den Titeln somit nie. Vielmehr überrascht "Detroit Stories“ in jedem einzelnen Stück mit neuen Ideen, experimentellen Passagen und einer gehörigen Portion 70er-Jahre-Vibe. Und damit sollte auch jedem klar sein, dass ALICE COOPER seine Position als Platzhirsch kaum freiwillig räumen dürfte. "Detroit Stories“ ist ein beinahe perfektes Album geworden, welches in die Sammlung aller Rockfans gehört.
Tracklist
- Rock & Roll
- Go Man Go (Album Version)
- Our Love Will Change The World
- Social Debris
- 1000$ High Heel Shows
- Hail Mary
- Detroit City 2021 (Album Version)
- Drunk And In Love
- Independence Dave
- I Hate You
- Wonderful World
- Sister Anne (Album Version)
- Hanging On By A Thread (Don't Give Up)
- Shut Up And Rock
- East Side Story (Album Version)