PUBLIC DISPLAY OF AFFECTION verstehen sich als mehr als nur eine Band, die Musik macht. Die Bühne ist ein Gesamtwerk, die Plattform ihrer allumfassenden Kunst. In seiner noch jungen Bandgeschichte hat das Quartett schon so einiges erlebt: Auftritte in Galerien, in Südkorea oder bei Arte sind nur der Start einer noch vielversprechenden Zukunft. Aber nun endlich mal zu „I Still Care“.
Die neue Platte besteht aus zehn neuen Tracks, deren eigener Stil zwar durch den Charakter von PUBLIC DISPLAY OF AFFECTION zwar schon irgendwie vorgegeben ist, jedoch unheimlich ausgeprägten Facettenreichtum offenbart. Das eingängige „Artificial Paradise“ als Opener steht beispielsweise stark im Kontrast zum abschließenden komplexen, sperrigen aber raffinierten „Exit“. Und zwischen diesen beiden fantastischen Tracks erwarten einen noch so einige andere Überraschungen.
In „Typhoon Honeymoon“ steckt die komplette Seele in der Musik, während in „Lockdown“ die kühlen 80er Post-Punk, Wave-Vibes à la BAUHAUS oder SIOUXSIE AND THE BANSHEES aufkommen. „Goodbye Watchmen“ ist ein eher atmosphärischer Song, bei dem auch mal nicht nur Madeleine Roses Gesang, sondern auch männlicher Gesang (von Jesper?) zu hören ist. Wie viel Spaß die Berliner am Experimentieren haben, wird allerspätestens bei „Fishing Hook“ deutlich, bei dem in Noise-Manier mit einer Vielzahl an Effekten gearbeitet wird.
„I Still Care“ ist ein spannendes, experimentelles Album einer vielversprechenden Band, die nicht nur noch einiges in petto, sondern auch richtig Bock hat, den ganzen Spaß auf der Live-Bühne zu inszenieren. PUBLIC DISPLAY OF AFFECTION stehen hiermit offiziell auf meiner Must-See-Liste.
Tracklist
Artificial Paradise
Typhoon Honeymoon
I Still Care
Fishing Hook
Highway Man
Goodbye Watchman
Lockdown
Pink City
Spider
Exit
Line-up Public Display Of Affection:
Madeleine Rose (vocals)
Jesper Munk (guitar, keyboards)
Anton Remy (drums)
Lewis Lloyd (bass)