Seit 2016 macht das Vierergespann gemeinsam Musik, in den Anfängen jedoch mit vielen Instrumentenwechseln unter den ehemaligen und jetzigen Mitgliedern. Entsprechend klingt die erste selbstbetitelte EP noch eher nach Einflüssen aus dem Rock und Metal. „Phases“ ist ein Kind der neuen Besetzung und orientiert sich viel stärker in Richtung Soul, Blues und Stoner Rock. Aufgenommen wurde die neue LP im Big Snuff Studio in Berlin (ELDER, KADAVAR, ALICE PHOEBE LOU).
Die Platte beginnt äußerst entspannt mit den beiden hypnotisierenden Tracks „Shadows“ und „Ocean Drive“. Der Sound bewegt sich danach stärker ins Orientalische mit den Flötenlinien und dem atmosphärischen Hall auf Sängerin Isabelle Baptés Gesang. Auch auf diesem Track kommt die Stoner-Härte mehr in den Vordergrund.
Bei so einem Vintage-Sound darf selbstverständlich der 70s Orgelsound in keinem Fall fehlen, wie auf „Candy“ oder dem dynamischen „Preacher“ zu hören ist. „Wheit Rabbit“ ist die klassische jammige Kneipen-Mucke, während bei „Darkness“ die altbekannten eher rockigeren Geschütze aufgefahren werden.
So gut die Tracks insgesamt klingen, überzeugt mich jedoch nichts wirklich. Weder ein einzelner Titel, noch das Gesamtwerk an sich. „Phases“ ist für mich ein gutes Album, das jedoch viel zu schnell als Hintergrundmusik im Hirn abgespeichert wird. Ob das etwas Schlechtes ist? Nicht unbedingt, doch ist das auch nicht ein Album, an das ich mich in ein paar Jahren erinnern würde.
Insgesamt ist „Phases“ ein sehr angenehm zu hörendes aber streckenweise auch ziemlich unspektakuläres Album, das solides Songwriting vorzuweisen hat, doch fehlt das gewisse Etwas, das die Pilze zum Leuchten bringt (oder so ähnlich).
Tracklist:
1. Shadows 05:12
2. Ocean Drive 04:15
3. Phases 05:18
4. Chasing the Light 04:19
5. Empty Streets 03:50
6. Candy 03:05
7. Sheriff 03:14
8. Wheit Raebbit 03:52
9. Desert Road 04:28
10. Darkness 04:02
11. Preacher 03:28