CRIMSON OAK sind ein Quartett aus Fulda, das bereits seit ungefähr 10 Jahren gemeinsam seine musikalischen Hirngespinste realisiert. Alternative, Stoner und Hard Rock paaren sich hier, wobei sie sich auf der aktuellen Scheibe vom Stoner ein wenig entfernt haben. Genau wie ihre erste selbstbetitelte LP, die 2020 erschien, wurde auch „Willow“ selbst aufgenommen und gemischt.
„Willow“ zeichnet sich durch solide Riffs aus, die durch den guten Sound und die saubere Produktion scharf zur Geltung kommen. Besonders abwechslungsreich gestalten sich die einzelnen Songs aber nur bedingt. Es gibt eher weniger Experimente, doch ab und zu scheuen sie sich nicht vor Mainstream-Stadionrock. Tracks mit großem Hitpotenzial sind dafür nicht wirklich vorhanden, ein Ohrwurm bleibt bei mir zumindest aus. Dadurch wirken einige Tracks wie ein gescheiterter Versuch, Musik für die Menge zu schreiben, auch wenn das nicht unbedingt die Intention war.
Doch sind der Platte auch einige gute Eigenschaften abzugewinnen. CRIMSON OAK kennen ihre Instrumente gut und legen beeindruckende Finger- und Schlagfertigkeiten an den Tag. Der mehrstimmige Gesang steht ihnen gut und ist definitiv ein Wiedererkennungsmerkmal von „Willow“. Durch entsprechend gesetzte Akzente und Hooklines schaffen sie es, dem Retro-Sound ferner zu bleiben und die Modernität des Albums zum Ausdruck zu bringen, was in diesen Momenten einen interessanten Sound kreiert.
„Willow“ ist keinesfalls ein schlechtes Album, ehrlicherweise würde ich es jedoch nicht unbedingt wieder auflegen. CRIMSON OAK haben großes Potenzial und das nötige Knowhow, jedoch fehlt mir eine bestimmte Agenda. Durchgehend homogen gestaltet, wird die Platte dann doch leider recht schnell langweilig. Auf dem Radar werde ich das Quartett jedoch weiterhin haben.
Tracklist
1.House Of Flies 04:46
2.Midnight Express 04:55
3.Willow (Unknown And Virgin) 05:24
4.Abigail (Tales Of The Circle) 07:39
5.Sticky Fingers 03:15
6.Pictures Of A Love Affair 04:59
7.Crimson Sky 05:40
8.Ada (Raise Your Fist) 06:05