Stil (Spielzeit): Retro-Rock (52:32)
Label/Vertrieb (VÖ): Echo Recordings/PIAS (22.08.2005)
Bewertung: Gelungenes Retro-Album (7/10 Punkten)
Auf ihrem dritten Album bewegen sich die Amis vom Black Rebel Motorcycle Club stilistisch irgendwo zwischen Led Zepelin, den Doors und Bob Dylan. Nach dem Ausstieg beim Majorlabel Virgin hat sich das Trio nach zwei sehr unterschiedlichen Alben erneut auf ein neues Parkett gewagt und spielen nun eindeutig von den 60ern inspirierten Liedermacher-Rock.
Sich an vergangenen Epochen zu orientieren ist im Moment allerdings wirklich keine innovative Idee und so steht zunächst die Frage an, ob Black Rebel Motorcycle Club mit den großen Vorbilden mithalten kann. Und gleich vorweg, das geling nicht immer, aber besser als bei den meisten anderen Adaptionen der jüngeren Vergangenheit. Dank eines authentischen Set Ups klingen die Stücke wirklich nach den 60ern, ohne dabei verstaubt zu wirken. So manches Thema und diverse Riffs werden dem Musikliebhaber irgendwie bekannt vorkommen, aber es ist mehr ein Wiedersehen mit einem lieben alten Bekannten, als das Gefühl der böswilligen Fälschung. So erinnert mich zum Beispiel Devil’s Waiting extrem an Janis Joplins „Mercedes Benz“ während Ain’t No Easy Way absolut von Bob Dylan stammen könnte.
Bleibt zu hoffen, dass der Black Rebel Motorcycle Club die Alternative-Jünger früher oder später auch dazu bewegen kann, sich die Originale aus den 60ern und 70ern anzuhören. Fans dieser Epoche können auch mal ein Ohr riskieren. Auch wenn BRMC nicht immer den Geist der guten alten Zeit ein zufangen vermag, so liefert die junge Band doch einige gute unverbrauchte Songs, die etwas frischen Wind in die Plattensammlung von so manchem Alt-Hippie bringen könnten.