Stil (Spielzeit): Rock (14:02)
Label/Vertrieb (VÖ): Ataxaria/Just For Kicks
Bewertung: Schön traurig (7.5/10 Punkten)
Link: http://www.isildursbane.se
http://www.justforkicks.de
Bei Songs From The Observatory handelt es sich um eine vier Track EP. Drei der vier Songs stammen von der „MIND Vol. 5: The Obersavory“ DVD der Band, der letzte Track ist bis jetzt nicht veröffentlicht.
Stilistisch bietet die EP ruhige aber eindringliche Songs. Besonders Sängerin Mariette Hansson fällt angenehm auf, weil sie dieMusik emotional interpretiert, ohne sich in übermäßigen Pathos oder Klischees zu verheddern. Das langsame People Are Afraid ist mit gut zwei Minuten die kürzeste aber in seiner schweren und melancholischen Art auch das intensivste Nummer der CD. Das Stück könnte dank der etwas poppigen Instrumentierung problemlos auf jedem Radiosender laufen, lässt aber mit seinem irgendwie offenen Ende den Hörer etwas ratlos zurück, was er denn jetzt mit seiner frisch erworbenen Traurigkeit anfangen soll. Ich hatte immer den Drang, das Lied mehrmals hintereinander zu hören. Without Grace hat mit seinem orgellastigen Hintergrund und dem hymnenhaften Chorus einen sakralen Touch. Man meint fast, einen Choral zu hören. Under The Wind schließlich hat etwas musicalhaftes. Spätestens der Chorus frisst sich dann in jeden Gehörgang und verlässt das Ohr auch sobald nicht mehr. Der einzige nicht veröffentlichte Song No Choice (I’m Still Here) ist in meinen Augen auf der schwächste, vor allem, weil die Beteiligten in das typische "Band mit Sängerin"-Schema abgleitet, wie man es derzeit bei dutzenden Produktionen hören kann. Und eben genau so klingt auch dieses Stück. Schade, dass nach drei so schönen Stücken kein passender Abschluß für diese CD gefunden wurde.
Irgendwie wirkt diese EP zu kurz. Nach der emotionalen Achterbahnfahrt der ersten drei Stücke und dem schwächelnden Abschluss bleibt der Hörer allein zurück und muss sich und sein Innerstes erst mal wieder sortieren. Trotzdem oder gerade deswegen sehr zu empfehlen.